Das Tanzfestival Steps wartet mit einer Premiere auf: Erstmals in seiner 26-jährigen Geschichte startet die zeitgenössische Tanzbiennale in der Westschweiz. Im Genfer Bâtiment des Forces Motrices geht es am 12. April los. Auf der Bühne steht Primaballerina Sylvie Guillem.
Mit Sylvie Guillem bekomme das Steps-Publikum „ein Wahrzeichen der modernen Weiblichkeit“ zu sehen, sagte Isabella Spirig, künstlerische Leiterin des Festivals, am Dienstag vor den Medien in Zürich. Guillem passt bestens zum thematischen Schwerpunkt der 13. Steps-Ausgabe: „Die Weiblichkeit in der Choreografie“.
Steps präsentiert unter anderen Choreografien von Pina-Bausch-Weggefährtin Meryl Tankard, der Berlinerin Helena Waldmann, der in Zürich lebenden Marisa Godoy sowie der Berner Ballettchefin Cathy Marston.
Godoys Choreografie „All Is You“ basiert auf einem Rechercheprojekt, das sich dem Verliebtsein und den körperlichen Reaktionen widmet. Marston spürt dem Leben der Bernerin Vivienne von Wattenwyl nach, einer ungewöhnlichen Frau, die sich nach dem Tod des Vaters plötzlich allein auf einer Afrika-Expedition fand.
Tanz zu den Menschen bringen
Bis zum 5. Mai touren 14 Compagnien durch 33 Schweizer Städte und präsentieren dabei 94 Vorstellungen auf 45 Bühnen. Ziel sei es, den Tanz in all seiner Vielfalt zu den Menschen zu bringen, sagte Hedy Graber, Leiterin Direktion Kultur und Soziales beim Migros-Genossenschaftsbund.
Das Migros-Kulturprozent konzipiert das Tanzfestival Steps und realisiert es in enger Zusammenarbeit mit zahlreichen lokalen Kulturveranstaltern und Theaterhäusern in der ganzen Schweiz.
Angebote auch für Schüler und Senioren
Steps zeigt neben Arbeiten von etablierten Künstlerinnen auch Werke von jungen Choreografinnen wie der Kanadierin Crystal Pite, Sharon Eyal aus Israel oder der Amerikanerin Andrea Miller.
Auf dem Programm stehen zudem die Akram Khan Company aus England, die für ihr Stück „Vertical Road“ ausgezeichnet wurde, sowie die kanadische Compagnie La La La Human Steps, deren künstlerischer Leiter Édouard Lock in den 80er-Jahren mit David Bowie und Frank Zappa arbeitete.
Auch neben der Bühen wird etwas geboten. Von Steps-Tanzworkshops profitieren können 5000 Schülerinnen und Schüler. Nicht mehr so mobile Seniorinnen und Senioren erhalten Besuch von der Stuttgarter Compagnie Gauthier Dance Mobil.
Ergänzt wird das Schwerpunktthema „Die Weiblichkeit in der Choreografie“ durch ein achtteiliges Programm mit 15 Filmen. Diese werfen einen Blick auf die Geschichte der Frauen im Tanz – beispielsweise auf Mary Wigman, Martha Graham, Lucinda Childs, Pina Bausch und Josephine Baker.