Für die Stromkonsumenten in der Schweiz bleiben die Tarife für die Netznutzung im Jahr 2015 unverändert. Dies teilte die Netzbetreibergesellschaft Swissgrid am Freitag mit.
Ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt zahlt demnach weiterhin rund 7 Prozent seiner jährlichen Stromkosten als Anteil für das Übertragungsnetz. Swissgrid ist die Betreiberin des Schweizer Übertragungsnetzes. Ihre Tarife decken die Kosten für die Netznutzung und die Systemdienstleistungen (SDL).
Zwar stiegen die realen Kosten für die Systemdienstleistungen und für die Netznutzung, schreibt Swissgrid in einer Medienmitteilung vom Freitag. Der Netznutzungstarif für 2015 werde entsprechend um 17 Prozent ansteigen.
Aber nicht so der SDL-Tarif: dieser wird gegenüber 2014 um 16 Prozent günstiger ausfallen und für den Endkonsumenten noch 0,54 Rappen pro Kilowattstunde verbrauchten Stroms betragen, wie es in der Mitteilung heisst.
Rückzahlungen bald abgeschlossen
Der Grund für den tieferen Systemdienstleistungstarif ist, dass Rückzahlungen von SDL-Kosten an Kraftwerksbetreiber noch in diesem Jahr weitgehend abgeschlossen werden könnten und den Tarif von 2015 nicht mehr wesentlich belasteten, schreibt Swissgrid.
Die Rückzahlungen in Höhe von mindestens 244 Millionen Franken waren nach Bundesgerichtsurteilen im vergangenen Jahr nötig geworden.
Die SDL-Kosten fallen vor allem für die Beschaffung von so genannter Regelenergie an, mit der Swissgrid permanent die Differenz zwischen Produktion und Verbrauch ausgleicht und damit die Stabilität des Stromnetzes gewährleistet. Die Netznutzung betrifft die Kosten für die Strominfrastruktur mit Masten, Leitungen und Unterwerken sowie den Betrieb des Netzes.