Der Tarifverbund Nordwestschweiz (TNW) bleibt beim bisherigen Modell für das Umweltschutzabonnement „U-Abo“ mit einer einzigen Zone für das ganze Gebiet. Die beschloss die TNW-Vollversammlung am Montag, wie der TNW am Dienstag mitteilte.
Ein Mehrzonen-Modell für Abos zu prüfen, wie es bei den Einzelbilletten gilt, hatte Basel-Stadt angeregt. Ein solches würde vielleicht die Zahlungsbereitschaft besser abschöpfen lassen, wie es im Communiqué hiess. Die Integration in ein national abgestimmtes Preissystem wäre zudem leichter möglich. Gegenüber diesen Vorteilen überwögen aber die Nachteile.
Ein Mehrzonenmodell wäre zum einen deutlich weniger einfach zu handhaben, sagte auf Anfrage Andreas Büttiker, der als Direktor der Baselland-Transport (BLT) den TNW vertritt. Das kleinste Abo würde zudem nur unwesentlich billiger, da der Grossteil der Kundschaft nur eine bis zwei Zonen nutze, also sonst Erträge wegbrächen.
Die Mehreinnahmen zum Beispiel bei einem zehn-Zonen-Modell mit 25-Franken-Abstufungen betrügen bloss sechs bis acht Mio. Franken. Angesichts von Kundeneinnahmen von 190 Mio. Franken sei das wenig. 50 Mio. Franken stammen daneben von kantonalen Subventionen – damit könne man auch Nutzungsunterschiede ausgleichen.
Nationale Entwicklungen im Auge behalten
An dieser U-Abo-Subvention werde vorläufig ebenfalls festgehalten. Der Vollversammlungs-Entscheid gilt bis auf weiteres. Vor einer Neubeurteilung warte der TNW ab, bis es national in Sachen Tarife und Vertrieb Planungssicherheit gibt; laut Büttiker ist da derzeit sehr vieles in Diskussion und Abklärung.
Der TNW-Vollversammlung als strategischem Führungsorgan gehören Regierungsmitglieder der beteiligten Kantone (AG, BL, BS, JU, SO) sowie Direktionsmitglieder der beteiligten Verkehrsunternehmen an. Sie tagt in der Regel einmal jährlich. Derzeit kaufen laut Büttiker 178’000 Personen jeden Monat ein U-Abo des TNW.
Bereits Ende 2004 hatte der TNW aufgrund einer Studie einem Mehrzonenmodell öffentlich eine Absage erteilt. Damals waren mögliche Mehreinnahmen bei einem Wechsel mit geschätzten zwei Mio. Franken netto als minimal bezeichnet worden, der zu befürchtende Imageverlust hingegen als gross.