Taucher finden acht Leichen in der „Costa Concordia“

Fast sechs Wochen nach dem Kentern der „Costa Concordia“ haben Taucher acht weitere Leichen im überfluteten Teil des Kreuzfahrtschiffes gefunden. Nach vier Toten am Vormittag sichteten die Bergungsteams später vier weitere Leichen, wie italienische Medien unter Berufung auf den Krisenstab berichteten.

Zuletzt wurden noch 15 Menschen auf der "Costa Concordia" vermisst (Archiv) (Bild: sda)

Fast sechs Wochen nach dem Kentern der „Costa Concordia“ haben Taucher acht weitere Leichen im überfluteten Teil des Kreuzfahrtschiffes gefunden. Nach vier Toten am Vormittag sichteten die Bergungsteams später vier weitere Leichen, wie italienische Medien unter Berufung auf den Krisenstab berichteten.

Alle befanden sich auf dem vierten Deck des Schiffes. Die „Costa Concordia“ verunglückte Mitte Januar mit mehr als 4200 Menschen an Bord vor der toskanischen Insel.

Die Zahl der bestätigten Todesopfer stieg nun auf 25; insgesamt 7 Menschen werden noch vermisst. Nach einer Überprüfung der Aussagen von Überlebenden zum möglichen Verbleib von Vermissten waren Taucher nach längerer Pause wieder gezielt auf die Suche in dem Wrack gegangen.

Die ersten drei der am Mittwoch gefundenen Toten – ein Kind, eine Frau und ein Mann – wurden geborgen und nach Grosseto in ein Leichenschauhaus gebracht worden. Die Bergungsarbeiten mussten danach wegen sich verschlechternder Wetterlage unterbrochen werden.

Unter den Toten soll auch die fünfjährige Italienerin Dayana Arlotti aus Rimini sein, deren Schicksal in Italien viel Anteilnahme gefunden hatte. Sie war zusammen mit ihrem kranken Vater Williams auf der Kreuzfahrt. Dieser ist unter den Vermissten.

Vor drei Wochen hatten die Rettungskräfte die Suche nach Toten im versunkenen Teil des Wracks offiziell eingestellt. Grund dafür sei die Sicherheit der Taucher, die an dem halb untergegangen Wrack arbeiteten, hatte der Chef des Krisenstabes erklärt. Später hielt er aber eine weitere Suche im Wrack doch für möglich.

Beweissicherungstermin im März

Die „Costa Concordia“ verunglückte am 13. Januar mit mehr als 4200 Menschen an Bord. Das Schiff war auf seiner nächtlichen Fahrt zu nahe an Giglio herangekommen und hatte einen Felsen gerammt.

Gegen den Kapitän Francesco Schettino wird seit dem Unfall wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung, Havarie und Verlassen des Schiffes während der Evakuierung ermittelt. Schettino steht unter Hausarrest.

Einen ersten Beweissicherungstermin haben die Ermittler für den 3. März angesetzt. Dabei geht es um den Fahrtenschreiber des Schiffes, der Auskunft über den Hergang des Unfalls geben soll.

Ölpest-Risiko kleiner geworden

Das Leeren der Tanks der „Costa Concordia“ kam unterdessen voran. Zwei Drittel der 2380 Kubikmeter Treibstoff, überwiegend gefährliches Schweröl, sind abgepumpt. Damit hat sich die Gefahr einer grösseren Ölpest im toskanischen Archipel verringert. Das restliche Öl soll in den nächsten Wochen abgepumpt werden.

Nächster Artikel