Tausende an der Fasnacht in Zürich, Winterthur, Bern und Payerne

Bevor es in Basel losgeht, haben die Narren am Wochenende Zürich, Winterthur, Bern und Payerne fest im Griff gehabt. Bei frühlingshaftem Wetter säumten Tausende von Schaulustigen die Umzüge der schränzenden Guggenmusiken und der bunten Wagen.

Grösste Fasnacht in der Romandie: "Brandons" in Payerne (Bild: sda)

Bevor es in Basel losgeht, haben die Narren am Wochenende Zürich, Winterthur, Bern und Payerne fest im Griff gehabt. Bei frühlingshaftem Wetter säumten Tausende von Schaulustigen die Umzüge der schränzenden Guggenmusiken und der bunten Wagen.

Die «ZüriCarneval Parade 2014» – gemäss dem internationalen Flair an der Limmat halb Mundart und halb englisch benannt- bot am Sonntagnachmittag eine Mischung aus Schweizer Brauchtum, kakophonischen Klängen und südamerikanischer Exotik. Einen Rekordaufmarsch erlebte der Umzug in Winterthur.

Beim fasnächtlichen Treiben hatte die Eulachstadt die Nase vorn. Zwischen 80’000 und 90’000 Zuschauer verfolgten am Sonntagnachmittag bei herrlichem Frühlingswetter den Umzug. Das sei «absoluter Rekord», sagte Thomas Steffen, Präsident der Fasnachtsgesellschaft, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Fast 70 Nummern zogen dieses Jahr durch die Stadt – darunter viele gruselige Masken, Hexen und zahlreiche Guggenmusiken aus der Region. Einiges Fett bekam der Winterthurer Stadtrat ab. Sein Sparprogramm sorgte für Spott. Aber auch das Pilzdach beim Bahnhof war im Umzug ein beliebtes Thema.

1500 Mitwirkende in Zürich

Zum Umzug in Zürich traten gegen 50 Gruppen mit rund 1500 Mitwirkenden an. Sie zogen auf einer neuen Route durch die Stadt. Die Bahnhofstrasse wurde aus verkehrstechnischen Gründen dieses Jahr gemieden.

Neben zahlreichen Guggenmusiken gab es auch einige Sujetwagen. Aufs Korn genommen wurden etwa die Zürcher Sex-Boxen oder der «Lehrplan 21». Und die «Panzerknacker» aus Kloten warnten auf einem Wagen mit dem bierzapfenden SVP-Präsidenten Toni Brunner: «Achtung – Iwanderer chömed».

Nicht allzu wörtlich nahmen die Zürcher Schaulustigen den Aufruf: «Traut Euch – hängt den Alltag an den Nagel». Nur vereinzelt setzten Geschminkte oder Kostümierte Farbtupfer in der grauen Menge.

Traditionell in grosser Zahl angereist waren auch dieses Jahr die Nachbarn aus Deutschland. Die Vertreterinnen und Vertreter der grössten Ausländergruppe in der Stadt Zürich mischten mit verschiedenen Hexengruppen den Umzug auf.

Payerne meldete nach dem sonntäglichen Umzug genauso wie Winterthur einen neuen Zuschauerrekord. 18’000 Menschen schauten dort den 14 Guggenmusiken und 13 Umzugswagen zu. Die «Brandons» in Payerne sind die grösste Fasnacht der Romandie und fanden zum 119. Mal statt.

Ohrenbetäubendes Bern

In Bern paradierte der grosse Fasnachtsumzug am Samstagnachmittag durch die Innenstadt. Auch er zog Tausende in seinen Bann. Zu hören war auch hier Guggenmusik: «Le Furz de Bern», «Aaregusler» oder die «Mutzopotamier» heissen einige der Bands.

Rund 50 Guggen und Fasnachtsgruppen zogen bei schönstem Wetter durch die zentralen Gassen der Altstadt bis zum Bundesplatz. Dort findet der Umzug traditionell mit einem Monsterkonzert der zahlreichen Guggenmusiken den lautstarken Abschluss.

Drittgrösste Fasnacht der Schweiz

Die Berner Fasnacht gilt seit ihrem Wiederaufleben im Jahr 1982 allgemein als drittgrösste der Schweiz hinter Basel und Luzern. Sie beginnt traditionell mit der Bärenbefreiung und der Ychüblete. Nach dem Auftakt vor dem Käfigturm am Donnerstag gaben die Guggenmusiken den Takt an und übernahmen das Zepter in der unteren Altstadt. Zu Ende geht die Berner Fasnacht jeweils in den frühen Morgenstunden des Sonntags.

Während die Narren in weiten Teilen der Schweiz das Kostüm für dieses Jahr an den Nagel hängen und den schmerzenden Kopf kühlen, geht es in Basel erst los: «Morgestraich, vorwärts Marsch» erschallt es am Montag Punkt 4 Uhr durch die Stadt. Und dann herrschen drei Tage Ausnahmezustand.

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