Mehrere tausend Menschen haben am Sonntag im Zentrum von Budapest für die Medienfreiheit demonstriert. Anlass war die überraschende Schliessung der führenden Oppositionszeitung «Nepszabadsag» vor einer Woche.
Die Redner warfen der rechts-konservativen Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban vor, keine kritische Medien zu dulden, damit die korrupten Praktiken ihrer Spitzenpolitiker und ihrer Familien unentdeckt blieben.
Aufgerufen zu der Kundgebung hatten kleinere Parteien aus dem liberalen und grünen Spektrum, berichtete die Webseite hvg.hu. Die «Nepszabadsag» war von ihrem österreichischen Besitzer am Samstag vor einer Woche ohne jede Vorankündigung eingestellt worden. Der Investor berief sich auf die wirtschaftlichen Verluste des Blattes.
Die Mitarbeiter vermuten aber, dass die Schliessung politisch motiviert war. Ein Orban-naher Oligarch soll Medienberichten zufolge dem österreichischen Investor zwölf Regionalzeitungen abkaufen, die dieser neben der «Nepszabadsag» besitzt.