Mehrere tausend Menschen haben in Berlin und Frankfurt am Main gegen Fluglärm demonstriert. Auf dem grössten deutschen Flughafen in Frankfurt protestierten am Samstag nach Angaben der Organisatoren über 10’000 Fluglärmgegner aus der gesamten Rhein-Main-Region. Die Flughafengesellschaft Fraport sprach von bis zu 6000 Teilnehmern.
In der Abflughalle des Terminals 1 in Frankfurt verursachten die Demonstranten mit Trillerpfeifen und Trommeln ohrenbetäubenden Lärm. Auf den Plakaten standen Parolen wie „Fluglärm macht krank“ und „Politiker hört unsere Stimmen!“. Einige Abfertigungsschalter mussten wegen der Demonstration geschlossen oder verlegt werden. Auf den Flugbetrieb habe dies keine Auswirkungen gehabt, sagte ein Flughafensprecher.
In Berlin, wo am 3. Juni der neue Grossflughafen in Betrieb gehen soll, versammelten sich nach Angaben der Organisatoren rund 300 Demonstranten in der Abflughalle des Flughafens Schönefeld. Sie skandierten Rufe wie „Lärm macht doof“ und forderten Änderungen an den Flugrouten und bessere Lärmschutzmassnahmen.
An der Demonstration in Frankfurt nahmen auch Vertreter der Protestbewegung Stuttgart 21 und der Berliner Flughafengegner teil. In Frankfurt wächst seit Inbetriebnahme der vierten Start- und Landebahn am 21. Oktober der Protest aus den umliegenden Gemeinden stetig. Anwohner haben bereits vor Gericht ein Nachtflugverbot erstritten, über das das Bundesverwaltungsgericht in letzter Instanz im März verhandelt.