Am vierten Tag in Folge haben in Mazedonien wieder Tausende für den Rücktritt der Regierung von Ministerpräsident Nikola Gruevski demonstriert.
In der Hauptstadt Skopje versammelten sich am Freitagabend vor allem Schüler und Studenten vor dem Parlament. Auch in den Städten Stip, Strumica und Kvardaci kam es zu Protesten gegen Gruevski.
Die Demonstranten wollen die Regierung zum Rücktritt zwingen, nachdem die Opposition seit Februar mehrere Telefonmitschnitte veröffentlicht hatte. Damit soll bewiesen werden, dass Gruevski und seine engsten Minister und Mitarbeiter in gross angelegte Korruption verstrickt sind.
Daneben sollen sie nach diesem Material, das von einem nicht näher bezeichneten ausländischen Geheimdienst stammen soll, illegal die Justiz und die Medien manipuliert haben. Schliesslich hätten sie Wahlen gefälscht und politische Gegner zum Schweigen gebracht.
Der seit 2006 amtierende Gruevski, der die Mitschnitte als Fälschung bezeichnet, war erst am vergangenen Sonntag mit 100 Prozent der Stimmen wieder zum Vorsitzenden seiner Regierungspartei gewählt worden. Die Opposition boykottiert seit über einem Jahr wegen vermeintlicher Wahlfälschung das Parlament. Sie verlangt die Bildung einer technischen Regierung, die Neuwahlen vorbereiten soll.