Tausende Gegner und Anhänger der Links-Regierung in Venezuela sind am Samstag in der Hauptstadt Caracas auf die Strasse gegangen. Die USA zeigten sich besorgt über die Lage in dem südamerikanischen Land.
Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Wasserwerfer gegen oppositionelle Studenten ein; nach Medienberichten gab es mehrere Verletzte. Tausende Regierungsanhänger, sogenannte «Chavistas» mit roten Hemden und Fahnen, folgten hingegen einem Aufruf von Staatschef Nicolás Maduro zu einem «Protestmarsch gegen den Faschismus».
Am Mittwoch waren bei Studenten-Protesten drei Menschen erschossen worden, darunter auch ein Mitglied der radikalen regierungsnahen Gruppierung der «Colectivos».
Maduro machte bei einer Kundgebung auch Kolumbiens konservativen Ex-Präsidenten Álvaro Uribe für die Gewalt verantwortlich. Dieser sei ein «Feind Venezuelas» und stütze Bestrebungen «faschistischer Gruppen» für einen Staatsstreich. Venezuela hatte einen kolumbianischen TV-Sender wegen «manipulierter Berichterstattung» aus dem Kabelnetz nehmen lassen.
Kerry verurteilt Festnahmen
US-Aussenminister John Kerry zeigte sich «tief besorgt» über die Spannungen und die Gewalt bei den Protesten. Die US-Regierung sei vor allem alarmiert wegen der Festnahme oppositioneller Demonstranten und des Haftbefehls gegen den Oppositionspolitiker Leopoldo López.
«Wir rufen Venezuelas Regierung auf, den notwendigen politischen Raum für einen sinnvollen Dialog mit der Bevölkerung zu schaffen und die festgenommenen Demonstranten frei zu lassen», forderte Kerry in einer Erklärung. Die Regierung habe eine Verpflichtung, die Meinungsfreiheit und das Recht auf friedliche Versammlung zu schützen.