Tausende demonstrieren in Washington für Klimaschutz

Tausende Umweltaktivisten haben am Sonntag in Washington für den Klimaschutz demonstriert. Die Protestaktion „Vorwärts beim Klima“ nahe dem Weissen Haus war als bislang grösste Umwelt-Demonstration der USA angekündigt worden.

Demonstration gegen Pipline-Bau in Washington (Bild: sda)

Tausende Umweltaktivisten haben am Sonntag in Washington für den Klimaschutz demonstriert. Die Protestaktion „Vorwärts beim Klima“ nahe dem Weissen Haus war als bislang grösste Umwelt-Demonstration der USA angekündigt worden.

Hinter der Kundgebung stehen rund 50 Organisationen, unter anderem der einflussreiche Sierra Club. Aktivisten reisten in Bussen aus allen Teilen des Landes an.

Sie wollen erreichen, dass die Regierung Massnahmen zum Klimaschutz auf ihre Prioritätenliste setzt. Das hatte auch Präsident Barack Obama vergangene Woche in seiner Rede zur Lage der Nation angekündigt.

CO2-Belastung steigt durch Öl aus Teersand

Die Proteste richten sich auch gegen den Bau der umstrittenen Keystone-XL-Pipeline von Kanada nach Texas, die aus Teersand gewonnenes Öl transportieren soll.

Bei dieser Art der Ölgewinnung werden nach Warnungen der Umweltschützer dreimal mehr Treibhausgase freigesetzt als bei der konventionellen Förderung.

Die Umwelt-Regierungsbehörde EPA schätzt, dass die CO2-Belastung der Umwelt durch die Pipeline erheblich steigen würde: nämlich so, als würden über 50 Jahre rund sechs Millionen Autos mehr auf den Strassen fahren.

Die Leitung würde die Ölgewinnung aus Teersand ausserdem noch weiter anheizen, so die Sorge der Pipeline-Gegner. Zu ihnen gehören auch Senatoren und Prominente wie Robert F. Kennedy, der Neffe des 1963 ermordeten Präsidenten John F. Kennedy.

Auf dem UNO-Klimagipfel in Kopenhagen hatte die US-Regierung zugesagt, bis zum Jahr 2020 den Ausstoss der Treibhausgase um 17 Prozent zu verringern. Das für die USA weitreichende Ziel kann nur durch drastische Massnahmen eingehalten werden. Doch 2010 scheiterte Obama mit seinem Klimagesetz, das unter anderem einen nationalen Emissionshandel vorsah.

Kohle-Staaten wehren sich

In den USA sind schmutzige Kohlekraftwerke für mehr als ein Drittel der schädlichen Klimagase verantwortlich. Die EPA senkte bereits in Obamas erster Amtszeit die Grenzen für den CO2-Ausstoss der Kraftwerke – allerdings nur für Neubauten.

Grenzwerte für bestehende Kohlekraftwerke würden zwangsläufig zu einer Reihe von Abschaltungen führen. Dagegen wehren sich die Republikaner – aber auch Demokraten in den Kohle-Staaten.

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