Gegen Krieg, gegen Militäreinsätze im Ausland, gegen Waffenexporte: In Deutschland sind am Osterwochenende Tausende bei den traditionellen Ostermärschen mitgelaufen und haben für Frieden demonstriert.
Sie prangerten die „Kriegspropaganda“ im Westen gegen Iran und Syrien an sowie den nun zehnjährigen Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Es gab etwa 80 Märsche, die durch 100 Städte führten, wie die Friedensbewegung am Montag bilanzierte. Bei nasskaltem Wetter war die Beteiligung aber oft dürftig.
Zu einer der grössten Veranstaltungen kamen am Ostersamstag rund 1000 Menschen in Stuttgart zusammen. Sie warnten vor einer Eskalation der Konflikte um Syrien und den Iran und forderten die westlichen Regierungen auf, auf militärische Drohungen und Bombardierungen im Nahen Osten zu verzichten.
US-Botschaft eingekreist
In Berlin kreisten etwa 750 Demonstranten die US-Botschaft mit einem 700 Meter langen Transparent ein. Damit verbanden sie die Forderung nach einer Abschaffung der Todesstrafe und für die Freilassung politischer Gefangener weltweit. Der Berliner Ostermarsch stand unter dem Motto: „Krieg darf kein Mittel der Politik sein“.
Solidarisch erklärte sich die Bewegung mit dem Schriftsteller Günter Grass, der mit seinem Gedicht über die Politik Israels in der Kritik steht. In Bremerhaven etwa hätten mehrere Demonstranten Transparente getragen, die Grass unterstützten, sagte der Sprecher der Infostelle Ostermarsch, Willi van Ooyen.
Die Ostermarsch-Bewegung hat ihren Ursprung in Grossbritannien. In den 1950er Jahren bildete sich dort eine Protestbewegung gegen Atomwaffen. 1960 gab es den ersten Ostermarsch in Deutschland.