Rund 4000 Menschen haben am Montag in Philadelphia Abschied von dem verstorbenen Schwergewichtsboxer Joe Frazier genommen. Zu den Teilnehmern der Trauerfeier zählte auch Muhammed Ali, der in einem Kampf gegen Frazier 1971 die erste Niederlage seiner Karriere erlitten hatte.
Der an Parkinson leidende Ali kam in einen dunklen Anzug gekleidet und mit Sonnenbrille in Begleitung seiner Frau Lonnie sowie anderen Familienmitgliedern. Der Amerikaner Frazier war vor einer Woche an Leberkrebs gestorben. Er wurde 67 Jahre alt.
In der Enon Tabernacle Baptist Church in Philadelphia wurde dem verstorbenen Frazier in einer zweistündigen Trauerfeier gedacht. Unter den Gästen waren auch der frühere Schwergewichtsboxer Larry Holmes und der einstige Weltmeister im Mittelgewicht, Bernard Hopkins.
Besser als „Rocky“
In seiner Rede beschrieb Pastor Jesse Jackson Frazier als Mensch, der „Rassentrennung, Erniedrigung und Schande“ erlebt habe und dem später „erstaunliche Gnade“ zuteil worden sei.
„Sagt ihnen, dass Rocky kein Champion war, dass Joe Frazier einer war“, sagte Jackson in Bezug auf den von Sylvester Stallone verkörperten Boxer im gleichnamigen Film „Rocky“. „Sagt ihnen, dass Rocky erfunden ist, dass Joe Realität war.“
Der frühere Weltmeister im Schwergewicht, Mike Tyson, US-Unternehmer Donald Trump und Schauspieler Mickey Rourke bekundeten in Videobotschaften ihre Anteilnahme am Tod Fraziers.
Jahrhundert-Kämpfe
Frazier kämpfte dreimal gegen Boxlegende Ali und wurde dabei selbst zum Titan. Den ersten als „Kampf des Jahrhunderts“ in die Boxgeschichte eingegangenen Fight gewann er 1971 im New Yorker Madison Square Garden – es war die erste Niederlage überhaupt für Ali. Die anderen beiden verlor er.
Frazier wurde 1970 Weltmeister im Schwergewicht und verteidigte den Titel vier Mal. 1973 wurde er von George Foreman besiegt. Danach gelang es ihm nie wieder, den Weltmeistertitel zu gewinnen.