Tausende Demonstranten haben in Kambodscha nach dem Vorbild thailändischer Regierungsgegner Neuwahlen gefordert. Sie riefen Ministerpräsident Hun Sen am Sonntag dazu auf, ebenso wie seine Kollegin Yingluck Shinawatra im Nachbarland vorgezogenen Wahlen zuzustimmen.
Die Opposition verfolge ab sofort eine neue Strategie, sagte der Vizechef der Nationalen Rettungspartei, Kem Sokha, vor Tausenden jubelnden Anhängern im Freiheitspark der Hauptstadt Phnom Penh: «Wir fordern eine erneute Wahl.»
Hun Sen, der das südostasiatische Land mit eiserner Hand regiert, sieht sich mit seiner grössten politischen Herausforderung seit zwei Jahrzehnten konfrontiert. Seine Volkspartei hatte die Wahlen im Juli gewonnen. Die Opposition, die lange Zeit als machtlos galt, spricht von Fälschung und fordert eine Untersuchung.
In Thailand reagierte Yingluck in der vergangenen Woche auf die Proteste gegen ihre Regierung mit der Ansetzung vorgezogener Wahlen am 2. Februar. Die Demonstranten werfen ihr vor, eine Marionette ihres 2006 als Regierungschef vom Militär abgesetzten Bruders Thaksin Shinawatra zu sein.