Tausende radikale Islamisten haben in Ägypten ihre Solidarität mit dem von der Opposition bedrängten Präsidenten Mohammed Mursi bekundet. Zu der Protestaktion unter dem Motto „Gemeinsam gegen Gewalt“ hatten mehrere Salafisten-Parteien aufgerufen.
Auch einige Vertreter der Muslimbrüder gesellten sich am Freitag zu ihnen. Die salafistische Partei des Lichts, die bei der letzten Parlamentswahl nach den Muslimbrüdern zweitstärkste politische Kraft wurde, nahm nicht daran teil. Sie hatte am Vortag nach einem Treffen mit Vertretern der oppositionellen Nationalen Rettungsfront erklärt, sie unterstütze deren Forderung nach der Bildung einer neuen Regierung.
Die meisten Demonstranten, die sich vor der Universität Kairo versammelten, gehörten der salafistischen Partei für Aufbau und Entwicklung und der Salafisten-Bewegung Hasimun an. Die regierenden Islamisten werfen den liberalen Parteien und den jungen Revolutionsgruppen vor, sie stürzten Ägypten absichtlich ins Chaos, um Mursi und die Regierung zu Fall zu bringen.
In den vergangenen Monaten hatte es bei Demonstrationen gegen die Regierung mehrfach Tote gegeben. Die Opposition wirft den Muslimbrüdern, die hinter Mursi stehen, vor, sie hätten ganz geschmeidig die Polizeistaat-Methoden von Ex-Präsident Husni Mubarak übernommen.
Angehörige der moderaten Islamisten-Partei Al-Wasat berichteten dem Nachrichtenportal „Ahram Online“, ein führendes Mitglied der Partei sei in der Stadt Damietta in seinem Auto unter Beschuss geraten. Saad Abdelghani sei den Angreifern mit viel Glück entkommen.