Das Team Canada steht beim 90. Spengler Cup als erster Finalist fest. Der letztjährige Sieger stoppt vor 6300 Zuschauer die hoch eingeschätzte KHL-Equipe Dynamo Minsk mit einem 3:2-Erfolg.
Topseriöse Auftritte sind für die Kanadier unabhängig der Namen auf dem Shirt eine Ehrensache – einzig das Emblem auf der Brust zählt. Entsprechend liest sich ihre Statistik beim prestigeträchtigen «Hockey-Festival» (Generalmanager Sean Burke): Seit 1986 haben die Selects 21 Mal das Endspiel erreicht und 13 Trophäen gewonnen.
Ihrem exzellenten Ruf der klassischen Turniermannschaft werden die Kanadier auch in Davos gerecht. Für das 4:7-Debakel zum Auftakt gegen Dynamo revanchierte sich der Titelhalter im souveränen Stil. Für zwei, drei harte Checks bezahlten die Osteuropäer in der Startphase einen hohen Preis. In doppelter Unterzahl hatten sie in der 15. Minute das 0:2 durch Chris DiDomenico hinzunehmen. Die frühe Zäsur wog zu schwer, die routinierten Kanadier liessen sich den Vorteil nicht mehr entreissen. Einzig im Finish wankten sie einen Moment lang, als die Paradeformation um Rob Klinkhammer den Ausgleich nur um Haaresbreite verpasste.
Zum zweiten Mal in Folge ist die KHL nicht im Endspiel vertreten. Die Bilanz der Vertreter aus der besten Meisterschaft ausserhalb der National Hockey League fällt durchzogen aus. Minsk unterhielt das Publikum bis zum Out sehr gut, das punktelose Automobilist Jekaterinburg hingegen enttäuschte.
Turnierdirektor Marc Gianola relativierte die ungenügende Performance der Mannschaft aus dem Ural: «Man muss ihre Umstände in der Meisterschaft berücksichtigen. Sie gaben keine schlechte Figur ab, sondern eine unglückliche.» Auf russische Inputs werden die Veranstalter auch in Zukunft setzen.
Schon jetzt zeichnet sich ab, dass das nächstjährige Teilnehmerfeld um eine Top-Nation erweitert wird. Die Bündner stehen dicht vor einer Einigung mit der finnischen Liga. «Ich gehe davon aus, dass wieder eine finnische Mannschaft teilnehmen wird», so Gianola.
Dynamo Minsk – Team Canada 2:3 (0:2, 1:0, 1:1)
6300 Zuschauer (ausverkauft). – SR Fonselius/Wiegand, Borga/Kovacs. – Tore: 8. Pouliot (Micflikier, DiDomenico) 0:1. 15. DiDomenico (Noreau, Pouliot/Ausschlüsse Korobow, Drosd) 0:2. 22. Stepanow (Pettersson, Korobow/Ausschluss Emmerton) 1:2. 53. Chay Genoway (Pouliot) 1:3. 56. Ellison (Korobow, Kowyrschin/Ausschlüsser Pare, Heshka) 2:3. – Strafen: 8mal 2 plus 10 Minuten (Graborenko) gegen Dynamo Minsk, 6mal 2 plus 10 Minuten (Heshka) gegen das Team Canada.
Dynamo Minsk: Scrivens; Graborenko, Gotowets; Korobow, Lisowez; Schinkewitsch, Chenkel; Pettersson, Ellison, Klinkhammer; Stas, Stepanow, Komarow; Pawlowitsch, Drosd, Kulakow; Materuchin, Kowyrschin, Kitarow; Palushaj, Karaban.
Team Canada: Fucale; Noreau, Gormley; Heshka, Chay Genoway; Parlett, Flood; Vukovic; DiDomenico, Pouliot, Micflikier; Ebbett, McIntyre, Raymond; Pare, Sheppard, Campbell; Spaling, Emmerton, Colby Genoway; Katic.
Bemerkungen: 59. (58:35) Timeout von Dynamo Minsk, ab 59:16 ohne Goalie.