Nach dem Start eines unbemannten russischen Transporters für die Internationale Raumstation ISS kämpft die Flugleitzentrale bei Moskau mit technischen Problemen des Frachters. Antennen konnten nicht ausgefahren werden.
Die Sojus-Trägerrakete habe nach dem Abheben vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan die geplante Umlaufbahn um etwa 30 Kilometer überschritten, sagte ein Mitarbeiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos am Dienstag der Agentur Tass zufolge.
Nach ersten Erkenntnissen hätten sich mindestens zwei der fünf Antennen des Raumschiffs «Progress M-27M» nicht geöffnet. Demnach könne der Transporter wohl erst frühestens an diesem Donnerstag die ISS rund 400 Kilometer über der Erde erreichen, hiess es. Ursprünglich sollte der Frachter bereits nur nach sechs Stunden Flug am Aussenposten der Menschheit andocken.
Die «Progress» hatte am Morgen mit einem «Siegesbanner» sowie Festtagsessen und Geschenken an Bord pünktlich zur Raumstation abgehoben. Auch auf der ISS wird am 9. Mai der 70. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Hitlerdeutschland gefeiert.
Bei dem «Siegesbanner» handelt es sich um eine Kopie der sowjetischen Flagge, die Rotarmisten nach der Eroberung Berlins 1945 auf dem Reichstag hissten. Die Kosmonauten wollen ihren Landsleuten vor dem Hintergrund des Banners zum Tag des Sieges gratulieren. Mit an Bord sind auch Treibstoff, Apparaturen für Experimente und Sauerstoff.
Auf der ISS sind im Moment die drei Kosmonauten Gennadi Padalka, Michail Kornijenko und Anton Schkaplerow. Die USA sind mit den Astronauten Scott Kelly und Terry Virts vertreten, die Europäische Weltraumorganisation ESA mit der Italienerin Samantha Cristoforetti.