Teheran hat die Rettung von 13 iranischen Geiseln aus Piratenhand durch die US-Kriegsmarine begrüsst. „Das war eine humanitäre Tat der US-Marine und wir begrüssen sie“, sagte der Sprecher des iranischen Aussenministeriums, Ramin Mehmanparast, laut eines Berichts des Nachrichtensenders Al-Alam.
„Es sollte die Aufgabe aller Länder sein, gegen Piraterie auf See zu kämpfen“, sagte er weiter. Nach US-Militärangaben gehören die Retter ausgerechnet der Kampfgruppe um den Flugzeugträger „USS John C. Stennis“ an, deren Präsenz im Persischen Golf kürzlich eine zornige Reaktion des Teheraner Regimes hervorgerufen hatte.
Wie das Zentralkommando der US-Seestreitkräfte am Freitag mitteilte, fing die Besatzung des US-Zerstörers „USS Kidd“ am Donnerstag in der Nähe der Strasse von Hormus einen Notruf auf. Dieser kam vom Kapitän des bereits vor 40 bis 45 Tagen von Piraten gekaperten Fangschiffes „Al Molai“.
Zur selben Zeit habe die Besatzung eines US-Helikopters ein Piratenboot an der Seite des iranischen Schiffes liegen sehen. Daraufhin habe ein Team der „USS Kidd“ die Besatzung der „Al Molai“ befreit.
Harte Bedingungen für Geiseln
Die iranischen Geiseln hätten unter harten Bedingungen gelebt, mit begrenzten Essensrationen und unter der Androhung von Gewalt, sagte Josh Schminky von der Besatzung der „USS Kidd“.
„Nachdem wir an Bord kamen, gaben wir ihnen Essen, Wasser und medizinische Versorgung. Wir haben unser Möglichstes getan, die Fischer freundlich und respektvoll zu behandeln.“ Der Kapitän des iranischen Schiffes habe „seine aufrichtige Dankbarkeit“ bekundet.
Mutmassliche Piraten in US-Gewahrsam
Die 15 mutmasslichen Piraten, grösstenteils wohl Somalier, hätten anscheinend ihre Geiseln dazu gezwungen, ihnen bei ihren kriminellen Taten zu helfen, hiess es weiter. Sie hätten sich rasch ergeben und befänden sich vorläufig auf dem Flugzeugträger „Stennis“ in US-Gewahrsam.
Der Marineverband hatte in der vergangenen Woche den Persischen Golf auf der Strasse von Hormus verlassen. Irans Verteidigungsminister Ahmad Wahidi hatte danach vor einer Rückkehr gewarnt. Die Präsenz der Kampfgruppe richte nur „Chaos“ an, sagte Wahidi nach Angaben der halbamtlichen iranischen Nachrichtenagentur Fars.