Tausende Demonstranten haben im Iran am Freitag den 32. Jahrestag der Besetzung der US-Botschaft in Teheran gefeiert. Wie jedes Jahr zu diesem Anlass versammelte sich eine Menschenmenge vor dem früheren Botschaftsgebäude im Zentrum der iranischen Hauptstadt.
Die Teilnehmer riefen „Tod Amerika“ und verbrannten israelische und US-Flaggen. Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Said Dschalili, nutzte die Gelegenheit, um erneut den Vorwurf eines iranischen Mordkomplotts gegen den saudi-arabischen Botschafter in Washington zurückzuweisen.
Dschalili sagte, er habe „unwiderlegbare Beweise“, dass die US-Regierung „Terroristen“ gegen den Iran ausbilde. Er zeigte der Menge ein Bündel Papiere, das seinen Angaben nach Beweise für seine Vorwürfe enthielt.
Er werde sie UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon übergeben, damit die „notwendigen Massnahmen“ getroffen werden könnten, sagte Dschalili. Zudem kündigte er an, die Schweizer Botschafterin Livia Leu Agosti einbestellen zu wollen, welche die US-Interessen im Iran vertritt, um die „Terrorakte“ der USA zu verurteilen.
Die USA unterhalten seit der Besetzung ihrer Botschaft am 4. November 1979 durch Anhänger des iranischen Revolutionsführers Ayatollah Ruhollah Khomeini keine diplomatischen Beziehungen mehr zum Iran. Radikale Studenten hatten 52 US-Diplomaten und US-Sicherheitskräfte 444 Tage als Geiseln gehalten.
Ein US-Befreiungsversuch scheiterte, mehrere Soldaten starben. Kurz nach dem Amtsantritt von US-Präsident Ronald Reagan im Januar 1981 wurden die Geiseln im Zuge eines geheimen Deals freigelassen.