TeleBasel: Unscharf trotz HD

Nicht wunschgemäss klappt die Umstellung des TeleBasel-Signals auf «high definition» (HD): Bei vielen flimmert der Lokalsender seit Monatsbeginn viel unschärfer als vorher über den Schirm. Verantwortliche des Senders und der Provider rätseln noch, wo das Problem liegt.

Die neue Leiterin Karin Müller will ein dynamisches TeleBasel, doch vorerst müssen sich viele Zuschauer mit Farbbrei abfinden. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Nicht wunschgemäss klappt die Umstellung des TeleBasel-Signals auf «high definition» (HD): Bei vielen flimmert der Lokalsender seit Monatsbeginn viel unschärfer als vorher über den Schirm. Verantwortliche des Senders und der Provider rätseln noch, wo das Problem liegt.

Seit 3. Februar müsste TeleBasel eigentlich ganz scharf sein – zumindest visuell. Doch ein Teil des Publikums in der Region sieht statt mehr Detailreichtum seither Farbenbrei sowie Bild und Ton asynchron. Viele Mails und persönliche Feedbacks seien dazu eingegangen, sagte TeleBasel-CEO Dominik Prétôt am Montag zur Nachrichtenagentur sda.

Weil TeleBasel mit dieser Umstellung auf HD als Lokalsender im Landesvergleich eher spät dran sei, habe man auf eine aktive Information verzichtet. Mit Abwarten habe man Geld gespart und gehofft, HD-Kinderkrankheiten zu vermeiden. Doch nun sieht sich Prétôt mit dem akuten Unschärfeproblem in einem Dilemma.

Auch der CEO ist betroffen

Weil sich andere Kunden indes begeistert geäussert hätten über die neue Bildqualität, gehe er davon aus, dass das Signal in korrekter Qualität den Sender verlässt. Jemand anders müsste demnach also verantwortlich sein, wenn es schlecht in manchen Stuben ankommt. Im Verdacht stünden zuerst die Kabelnetzbetreiber oder deren Geräte.

Möglicherweise sei das neue HD-Signal nicht – wie etwa in der Stadt Basel geplant – auf dem alten Senderplatz gelandet, sondern habe einen neuen bekommen. Dann müsste die Kundschaft diesen suchen und programmieren. Das neue Signal sei am Begrüssungs-Einblendezeichen «TeleBasel HD» zu erkenne: Fehle jenes, habe man das alte Signal.

Das alte, nicht hoch aufgelöste Signal sei wegen neuen HD-Gerätschaften beim Sender für die Endkundschaft schlechter geworden – auch bei ihm selber zu Hause, sagte Prétôt. Angesichts der Vielzahl der Provider im Einzugsgebiet sei es für TeleBasel nicht leicht, die gesamte Kundschaft zu erreichen.

Empfangsgeräte nicht alle lernfähig

Auf eine Information wegen nur einem umgestellten Sender verzichtet hat UPC Cablecom, die das Kabelnetz in Basel betreibt. TeleBasel sei im Stadtnetz weiter auf Sendeplatz 25, neu aber in HD. Dessen altes Signal sei auf Platz 574 verlegt worden.

Die Cablecom-eigene Settop-Box erkenne das neue Signal, sagte ein Sprecher. Neuere TV-Geräte (ab etwa 2010) mit Kabeltuner (DVB-C) oder eingesteckter Umwandler-Karte (CI+) bräuchten dazu hingegen einen digitalen Sendersuchlauf. Den müsse die Kundschaft nun selber vornehmen.

Offiziell sendet TeleBasel heute jedenfalls live in HD, hält Prétôt fest. Das Rohmaterial etwa aus dem Archiv sei zwar noch nicht vollständig HD, werde aber hochgerechnet. «Vor der Fasnacht muss es klappen» mit der Bildqualität, sagte er.

Kunden von Swisscom TV müssen im Übrigen noch warten: Laut Prétôt will dieser Netzbetreiber TeleBasel erst ab April in HD-Qualität übertragen.

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