Es wird immer heisser: Zum ersten Mal sind in diesem Jahr in der Schweiz Temperaturen von über 34 Grad gemessen worden. Am heissesten war es am Mittwoch in Genf mit 34,7 Grad. Morgen dürfte es aber schon neue Rekorde geben, denn das Quecksilber steigt weiter.
Auch in Sitten kletterte das Thermometer am Mittwoch hoch: 34,6 Grad waren es laut dem Wetterdienst MeteoNews dort. In Nyon VD gab es 34,1 Grad. Basel und Visp VS kamen auf 33,7 Grad, Grenchen SO auf 33,6.
Für alle Landesteile ausser den Alpen gilt nun die Hitzegefahrenstufe vier von insgesamt fünf Stufen. Dies bedeutet, dass eine Hitzewelle von mindestens fünf Tagen Dauer bevorsteht, die die Gesundheit gefährden kann. Bis Montag muss sich die Schweiz demnach auf Hitze einstellen, wie dem Naturgefahrenbulletin zu entnehmen ist.
In den kommenden Tagen dürfte es schwüler und möglicherweise noch heisser werden. Ende der Woche ist in den Niederungen gar mit 37 Grad zu rechnen. Isolierte Gewitter könnten ab dem Wochenende lokal eine kurze Abkühlung bringen.
Alte Menschen müssen bei dieser Hitze besonders aufpassen
Besonders alte Menschen leben bei den aktuellen hohen Temperaturen gefährlich. Sie sollten deshalb ihr Verhalten anpassen. Was für Betagte in besonderem Masse wichtig ist, gilt auch für alle anderen, um gut durch die aktuellen Hitzetage zu kommen.
Spätestens im Hitzesommer 2003 zeigte sich, dass für alte Menschen sehr hohe Temperaturen gefährlich sind. Ab 30 Grad gebe es bis zu zehn Prozent mehr Todesfälle, schreibt Pro Senectute in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Einfache Verhaltensregeln sind sehr wirkungsvoll: Viel trinken und leicht essen, Körper mit Duschen und Fussbädern kühl halten und, wenn die Hitze kommt, Fenster schliessen und so wenig hinausgehen wie möglich. Pro Senectute appelliert unter anderem auch an Angehörige und Nachbarn alter Menschen, aufmerksam zu sein.
Trinkstationen im Altersheim
In Alters- und Pflegeheimen nimmt man die Situation ernst, wie Lena Tobler, Sprecherin der Stadtzürcher Alterszentren, zur Nachrichtenagentur sda sagt. Bei dementen und pflegebedürftigen Menschen schaue das Personal speziell gut.
Im Allgemeinen aber wüssten alte Menschen «wie sie mit der Hitze umgehen müssen». Sie seien beispielsweise «nicht sehr sonnenhungrig» und blieben von selbst im Haus.
Einiges unternehme man aber aktiv. Dies nicht zuletzt, weil das natürliche Durstempfinden im Alter zurückgeht. In den Alterszentren werden etwa Trinkstationen aufgestellt, man biete unter anderem spezielle Mischungen an, um den Salzgehalt im Körper auszugleichen. Dazu seien die Menüs leicht und der Hitze angepasst.
SUVA-Empfehlungen
Die hierzulande ungewohnte Hitze verlangt aber nicht nur von alten Menschen speziell angepasstes Verhalten. Die gleichen Verhaltensregeln, wie sie Pro Senectute propagiert, gelten für alle. Und die SUVA hat ein Merkblatt für hitzemässig angepasste Arbeitsplätze herausgegeben.
Für Menschen, die im Freien arbeiten, sei Sonnenschutz und Trinkwasser zur Verfügung zu stellen, heisst es da etwa. Und im Innern von Gebäuden sollten Sonnenstoren, Ventilatoren und allenfalls Klimageräte dafür sorgen, die Hitze erträglich zu machen.