Terrorist Carlos erneut zu lebenslanger Haft verurteilt

Der international bekannte Terrorist Carlos ist in Frankreich wegen eines Anschlags vor mehr als 40 Jahren zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Damals starben in Paris zwei Menschen.

Der international bekannte Terrorist Carlos ist in Frankreich zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Auf der Gerichtszeichnung sieht man den Verurteilten (links) mit seiner Anwältin. (Bild: sda)

Der international bekannte Terrorist Carlos ist in Frankreich wegen eines Anschlags vor mehr als 40 Jahren zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Damals starben in Paris zwei Menschen.

Ein Pariser Gericht sprach den 67-jährigen Venezolaner am Dienstag schuldig, 1974 eine Handgranate in einem Nobelkaufhaus der französischen Hauptstadt gezündet zu haben. Dabei waren zwei Menschen getötet und 34 weitere verletzt worden.

Mit der lebenslangen Haftstrafe folgte das Gericht am Dienstag dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Allerdings hat die Verurteilung eher symbolischen Charakter: Ilich Ramírez Sánchez alias «Carlos der Schakal» wurde in der Vergangenheit in Frankreich wegen mehrerer Morde und Anschläge schon zweimal zu lebenslangen Gefängnisstrafen verurteilt.

Der Venezolaner, einer der weltweit bekanntesten Terroristen der 70er und 80er Jahre, war 1994 im Sudan aufgespürt und nach Frankreich gebracht worden. Seitdem sitzt er dort im Gefängnis.

«Ich bin kein Unschuldiger», sagte der als Carlos bekannte Venezolaner Ilich Ramírez Sánchez in seinem Schlusswort. Aber dieses Verfahren sei in jeder Hinsicht eine Absurdität. «Da ist nichts.»

Einer der meistgesuchten Männer

Sánchez war in den 1970er und 1980er Jahren einer der meistgesuchten Männer der Welt. Er war für die Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) aktiv und etwa an der Geiselnahme von Opec-Ministern in Wien beteiligt. 1994 wurde er im Sudan gefasst und nach Frankreich gebracht – seine Anwälte sprechen bis heute von einer Entführung und einem politischen Prozess. Seitdem sitzt der Venezolaner im Gefängnis.

Sánchez hatte sich dem Gericht erneut als «Berufsrevolutionär» präsentiert. Sein Schlusswort hielt der Angeklagte diesmal überraschend kurz – bei einem anderen Verfahren vor einigen Jahren hatte er noch fünf Stunden geredet.

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