Gestern Nachmittag hat oberhalb von Mergoscia in der Nähe von Locarno der Wald gebrannt. Heute reagierten die Tessiner Behörden mit einem Feuerverbot. So dramatisch trocken wie im Frühling 2011 ist es in der Schweiz aber längst noch nicht.
Zwar war der März bisher zu warm, es fiel auch weniger Regen als üblich. Im Tessin trocknete der Nordföhn die Vegetation zusätzlich aus, wie ein Meteorologe von MeteoSchweiz auf Anfrage sagte. So lange an Bäumen und Büschen noch keine Blätter gewachsen sind, brennt die Sonne direkt auf das trockene Laub und Geäst am Boden.
Feuerverbot im Tessin
Eine weggeworfene Zigarette oder eine zerbrochene Glasflasche genügt, um einen Waldbrand auszulösen. Zweimal hat es im Tessin in diesem Jahr schon gebrannt. Am Montag kämpfte die Feuerwehr im Verzascatal erneut gegen einen Waldbrand, konnte aber nicht verhindern, dass rund 5 Hektaren Wald ein Raub der Flammen wurden.
Am Dienstag hat der Kanton Tessin nun ein Feuerverbot im Freien erlassen. Ein Feuerverbot gilt auch in den Bündner Südtälern, wie Michael Reinhard, Waldbrandbeauftragter im Bundesamt für Umwelt, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.
Feuerverbote würden im Frühling auf der Alpensüdseite häufig erlassen, sagte Reinhard. Im Flachland der Alpennordseite sei es zwar ebenfalls eher trocken. „Aber so schlimm wie letztes Jahr ist die Situation noch lange nicht“.
Weniger trocken als 2011
Damals gab es nach einem trockenen Winter und wenig Niederschlägen im Frühling zahlreiche Waldbrände. Die meisten Kantone mussten Feuerverbote erlassen. Die letzten Verbote konnten erst im Juni aufgehoben werden.
Wie sich die Situation in den nächsten Tagen entwickelt, konnte Reinhard noch nicht sagen. Sollten grössere Niederschläge weiterhin ausbleiben, sind weitere Feuerverbote nicht ausgeschlossen. Kritisch wird es vor allem in den anstehenden Ostertagen: „Wenn viele Leute in den Wald gehen, steigt das Risiko“, sagte der Waldbrand-Experte.