Der Tessiner CVP-Kandidat Marco Romano fordert eine neue Auszählung der Tessiner Stimmen für den Nationalrat. Nicht das Los solle über seine Kandidatur entscheiden, sondern die objektiven Zahlen, sagte er am Montag zur Nachrichtenagentur sda.
Marco Romano erreichte bei den Nationalratswahlen am Sonntag exakt dasselbe Ergebnis wie seine Parteikollegin Monica Duca Widmer (CVP): 23’979 Stimmen. Damit konnte keine endgültige Entscheidung darüber fallen, wer von den beiden neu ins Bundesparlament einziehen wird.
Die Tessiner Christlichdemokraten halten zwei Sitze im Nationalrat. Definitiv gewählt ist bisher aber nur Fabio Regazzi.
Den Statuten zufolge entscheidet bei Stimmengleichheit das Los. Nach Angaben des Tessiner Staatskanzlers Giampiero Gianella liegt das Schicksal der Kandidaten in den Händen des Staatsrats.
Keine Lotterie
Dieser werde voraussichtlich am Dienstag entscheiden, wie weiter vorgegangen wird. Sollten ausreichend Gründe vorliegen, könnte es tatsächlich zu einer Überprüfung des Wahlergebnisses kommen, sagte Gianella. Im Normalfall werde aber gelost.
„Wir machen Politik und kein Glücksspiel“, wehrt sich Marco Romano gegen diese Prozedur. Sollte es zu einer Auslosung kommen, werde er diese zwar akzeptieren, doch er behalte sich vor, anschliessend eine Neuzählung zu fordern.
„Mein Wahlergebnis war sehr gut“, sagte Romano. „Ich möchte meine politische Karriere nicht in die Hand von Glücksgöttin Fortuna legen. Die Fakten sollen entscheiden.“ Romano ist Sekretär der Tessiner CVP.