Die ukrainischen Behörden haben ein weiteres Strafverfahren gegen die inhaftierte Oppositionsführerin Julia Timoschenko eröffnet. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Montag mit.
Die frühere Ministerpräsidentin stehe im Verdacht der Steuerhinterziehung während einer Tätigkeit als Energie-Unternehmerin in den Neunzigerjahren. Den Angaben zufolge soll sie dabei umgerechnet etwa 2,7 Millionen Franken veruntreut und weitere 2,2 Millionen Franken unterschlagen haben.
Timoschenko wurde erst Anfang des Monats wegen Amtsmissbrauchs in ihrer Zeit als Ministerpräsidentin zu sieben Jahren Haft verurteilt. Die ukrainische Nachrichtenagentur Interfax meldete am Montag unter Berufung auf den Anwalt Timoschenkos, dass die einstige Ikone der Orangenen Revolution Rekurs gegen das Urteil eingelegt habe.
Das Urteil gegen die Gegnerin von Präsident Viktor Janukowitsch war international scharf kritisiert worden. Timoschenko will es auch vor europäischen Gerichten anfechten.
Doch damit nicht genug: Gegen die 50-Jährige läuft ein Strafverfahren wegen Betrugs – Timoschenko soll Schulden ihres Unternehmens in Höhe von 405 Millionen US-Dollar auf die Regierung der Ex-Sowjetrepublik abgewälzt haben. Die Oppositionsführerin bestreitet alle Vorwürfe.