Die Tessiner Kantonalbank (BancaStato) hat ihr Interesse am Kauf der Tessiner Bank BSI angemeldet. Man habe kurz vor dem Jahresende zusammen mit zwei nicht genannten Partnern eine unverbindliche Absichtserklärung für den BSI-Kauf deponiert, teilte die Bank mit.
Die Bank habe daher den Tessiner Staatsrat informiert, hiess es am Donnerstag weiter. Die BancaStato glaubt, der Kauf der BSI wäre eine «hervorragende Investitionsmöglichkeit» und von Interesse für den gesamten Finanzsektor. Zudem könne so die Zerstückelung der BSI vermieden werden.
Eine weitere Absage kommt hingegen von einem potenziellen Käufer: Julius Bär sei an einer Übernahme der Tessiner Bank «nicht wirklich interessiert», sagte Bär-Chef Boris Collardi am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters am Rande einer Veranstaltung in Bern. Die Zürcher Privatbank bestätigte die Aussage auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.
Bereits am Vortag hatte die Bank J. Safra Sarasin gegenüber AWP ein Interesse dementiert. «Weder J. Safra Sarasin noch die Safra Group haben die Absicht BSI zu erwerben», sagte eine Sprecherin am Mittwochabend.
Grünes Licht für Verkauf
Der Verwaltungsrat der brasilianischen Investmentbank BTG Pactual hat grünes Licht zum Verkauf ihrer Tochter BSI gegeben. Nicht genannte Dritte hätten Interesse an der Privatbank gezeigt, erklärte BTG Pactual in einer Eingabe an die Wertpapieraufsicht. Die Gesellschaft könne aber noch nicht abschätzen, ob es tatsächlich zu einer Einigung mit einem der Interessenten komme.
Bekanntlich braucht die BTG Pactual Gruppe, in deren Besitz sich die BSI seit Mitte 2014 befindet, dringend Liquidität. Deren früherer Chef André Esteves war Ende vergangenen Jahres aufgrund von Korruptionsvorwürfen in Brasilien verhaftet worden war.