Der Verein Kulturstadt Jetzt kritisiert die vorgesehene Bespielung von Barfüsser-, Markt- und Münsterplatz. Es könne nicht sein, dass zentrale Plätze einigen wenigen einflussreichen Anwohnerinnen und Anwohnern vorbehalten blieben, findet der Verein und verlangt von der Regierung eine Überarbeitung der Nutzungspläne.
Der Verein Kulturstadt Jetzt wehrt sich gegen die von der Regierung vorgesehene Bespielung von öffentlichen Plätzen. Die Verwaltung hatte im Dezember für einzelne Plätze spezielle Nutzungspläne (sNuP) ausgearbeitet, über die der Grosse Rat zu entscheiden hat. Das erste Paket umfasst den Barfüsserplatz, Marktplatz und Münsterplatz.
In den sNuP sind Lautstärke, zeitliche und räumliche Belegung sowie allgemeine Regelungen enthalten. Damit soll sichergestellt werden, dass jeder grosse Platz in der Stadt in «geeigneter Form» bespielt werden kann. Kulturstadt Jetzt kann mit den vorgesehenen Bespielungen allerdings wenig anfangen: «Die vorgeschlagene Umsetzung der speziellen Nutzungspläne für den Barfüsser-, den Markt- und den Münsterplatz missachtet den Parlamentswillen und schränkt die Nutzung der Basler Innenstadt durch die Allgemeinheit bisweilen zu stark ein», teilt der Verein mit.
Grosszügigere Nutzungen gefordert
Gemäss sNuP soll auf dem Barfüsserplatz künftig an etwa 95 Tagen im Jahr eine Bespielung von 20 Uhr bis Mitternacht möglich sein, an fünf Tagen bis 2 Uhr morgens. Von dieser Regelung ausgenommen sind Meister- und Cupfeiern des FCB, die Fasnacht sowie der 1. Mai.
Strenger beurteilt die Verwaltung den Münsterplatz, wo Veranstaltungen nicht länger als bis 24 Uhr dauern und dabei eine Lautstärke von 93 Dezibel nicht überschreiten dürfen (auf dem Barfi sind es 100 db (A)). Auch müssen Veranstaltungen auf dem Münsterplatz in besonderer Weise dem «Charakter des Münsterplatzes» entsprechen, eine Regel, die für die anderen beiden Plätze nicht gilt. Das geht Kulturstadt Jetzt zu weit: Der Verein wehrt sich dagegen, «dass zentrale Plätze unserer Stadt wenigen einflussreichen Anwohnerinnen und Anwohnern vorbehalten bleiben». Auch der Münsterplatz gehöre der Bevölkerung. «Sie soll sich dort begegnen und auch mal feiern dürfen.»
Kulturstadt Jetzt fordert die Regierung und die Verwaltung auf, die sNuP so zu überarbeiten, dass grosszügigere Bespielungen möglich sind. «Es braucht Kontingente, die über das Minimum hinausgehen und auch Platz für Neues lassen. Weiter ist es fahrlässig, zusätzlich zu den sNuP weitere zu bewilligende Anlässe grundsätzlich auszuschliessen», meint das Komitee weiter.