Tessiner Polizei stoppt illegale Botoxbehandlungen und Prostitution

Die Tessiner Staatsanwaltschaft hat am Dienstag in Lugano einen Massagesalon schliessen lassen. In dem Etablissement wurden illegal Botox-Behandlungen durchgeführt. Zudem hat die Polizei während einer Razzia diverse Medikamente beschlagnahmt.

Razzia im Tessiner Rotlichtmilieu (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Tessiner Staatsanwaltschaft hat am Dienstag in Lugano einen Massagesalon schliessen lassen. In dem Etablissement wurden illegal Botox-Behandlungen durchgeführt. Zudem hat die Polizei während einer Razzia diverse Medikamente beschlagnahmt.

Ausserdem bestehe der Verdacht, dass in dem Salon verdeckt Prostitution betrieben worden sei, teilte die Behörde am Freitag mit. Die beiden Inhaberinnen, zwei Ausländerinnen im Alter von 35 und 39 Jahren, seien verhört und angezeigt worden.

Die Razzia im Massagesalon erfolgte im Rahmen der so genannten „Operation Domino“. Mit systematischen Kontrollen im Rotlichtmilieu versucht die Tessiner Staatsanwaltschaft seit mehreren Monaten, das illegale Prostitutionsgeschäft in der Südschweiz einzudämmen. Rund 25 Bordelle wurden seit März geschlossen.

Anzeige wegen Wucher

Vor allem Ausbeutung und Bandenkriegen soll entgegen gewirkt werden. Um zu verhindern, dass die im Milieu tätigen Frauen durch das Vorgehen der Polizei weiter in die Illegalität abrutschten, seien die Kontrollen in privaten Appartements und auf der Strasse verstärkt worden, hiess es in dem Communiqué weiter.

In diesem Zusammenhang sei am Donnerstag in Lugano ein 41-jähriger Mann angezeigt worden, der drei Frauen zum Zwecke der Prostitution Zimmer zu überteuerten Preisen untervermietet habe.

Da die Mieterinnen alle über gültige Arbeitsgenehmigungen verfügten, sei ihnen die Möglichkeit gegeben worden, selbstständig weiterzuarbeiten, schreibt die Staatsanwaltschaft. Die Miete sei den Marktpreisen angepasst worden.

Missstände melden

Die Strafbehörde ruft die im Milieu tätigen Frauen explizit auf, Missstände – wie Wucher und Ausbeutung – bei der Polizei zu melden. In den vergangenen Tagen hatten sich im Tessin die kritischen Stimmen im Hinblick auf die „Operation Domino“ gemehrt.

Unter anderem richtete der Grünen-Chef Sergio Savoia eine Anfrage an den Staatsrat, in der er Informationen verlangt zum Verbleib von Frauen, die durch Schliessung der Bordelle ihren Arbeitsplatz verloren. Befürchtet wird eine Forcierung des Schwarzmarktes.

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