Insgesamt 11 Millionen Franken will die Tessiner Kantonsregierung in den kommenden drei Jahren investieren, um den Lärmschutz an den Kantons- und Gemeindestrassen zu verbessern.
Beinahe ein Drittel der Tessiner Bevölkerung lebt derzeit in Gebieten, in denen der Strassenlärm über den Höchstwerten der Lärmschutz-Verordnung liegt, wie aus einer Mitteilung des Tessiner Umweltdepartements vom Mittwoch hervorgeht. Mit einer Reihe von Sanierungsmassnahmen sollen die lärmgeplagten Bürger nun entlastet werden.
Auf rund 350 Kilometern im Kantonsstrassennetz und 70 Kilometern bei den Gemeindestrassen besteht im Bereich des Lärmschutzes Verbesserungsbedarf. Ziel ist es laut der Kantonsregierung, die Projekte zur Lärmschutzsanierung noch vor März 2018 zu präsentieren, um so noch Bundesgelder beantragen zu können.
Die Unterstützung läuft Ende März 2018 aus. Der Tessiner Ständerat Filippo Lombardi (CVP) hatte indes in einer Motion gefordert, dass der Bund auch noch darüber hinaus Lärmsanierungen subventionieren soll. Der Ständerat hat der Motion bereits zugestimmt, nun liegt der Ball beim Nationalrat.
(Lärmschutz-)Mauerfall in Roveredo
Ein Lärmschutzprojekt ganz anderen Ausmasses findet Anfang November 2016 im bündnerischen Roveredo, unweit von Bellinzona, seinen Abschluss. Bislang trennten die Autobahn A13 und meterhohe Lärmschutzmauern das Dorf in zwei Hälften.
Mit der neuen 400 Millionen Franken teuren Umgehungsstrasse soll der Verkehr nun zum Teil unterirdisch und in einem Bogen um Roveredo geführt werden, wie das Bundesamt für Strassen (ASTRA) auf Anfrage mitteilte. Dadurch wird nicht nur die Lärmbelastung sinken, sondern zugleich auch zusätzlicher Raum frei, der für neue Gebäude und Plätze genutzt werden soll.