Tessiner wollte seine Wahlstimmen für 500 Franken verkaufen

Am Dienstag hat ein Tessiner seine bereits unterschriebenen Blanko-Stimmzettel auf einem Online-Portal für 500 Franken zum Verkauf gestellt. Nun soll die Staatsanwaltschaft des Südkantons wegen potentiellem Wahlbetrug ermitteln.

Ein Mann bot unterschriebene Stimmzettel zum Verkauf (Symbolbild) (Bild: sda)

Am Dienstag hat ein Tessiner seine bereits unterschriebenen Blanko-Stimmzettel auf einem Online-Portal für 500 Franken zum Verkauf gestellt. Nun soll die Staatsanwaltschaft des Südkantons wegen potentiellem Wahlbetrug ermitteln.

Die mit «authentischen Unterschriften» versehenen Blanko-Stimmzettel konnten laut der Tessiner Kantonsregierung am Dienstag während weniger Stunden für 500 Franken auf dem Verkaufsportal «Tutti.ch» erworben werden – danach verschwand die Anzeige.

Die Kantonsregierung teilte weiter mit, dass sie den Fall an die Tessiner Staatsanwaltschaft weitergeleitet habe. Eine unrechtmässige Wahlteilnahme könne mit einer Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren bestraft werden, schrieb die Regierung.

Am selben Tag habe noch ein weiterer Nutzer seine Stimme für 400 Franken veräussern wollen, berichtete das Tessiner Fernsehen RSI am Dienstag auf seiner Homepage.

Im Tessin werden am kommenden Sonntag Regierung und Parlament neu gewählt – zum ersten Mal können die Tessinerinnen und Tessiner dabei vom Briefwahlrecht Gebrauch machen. 22 Prozent der Stimmberechtigten hätten bereits per Brief gewählt, schrieb die Tageszeitung «Corriere del Ticino» in ihrer Dienstagsausgabe. Der Corriere hatte zuvor laut eigener Aussage die Wahlkanzleien von sieben Tessiner Grossgemeinden kontaktiert.

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