Teurer Einzelfall aber kein «Fall Carlos» im Aargau

Unter den 34 Aargauer Jugendlichen, die derzeit im Strafvollzug stecken, befindet sich kein Straftäter, der von einer Sonderbehandlung à la «Carlos» profitiert. Dennoch betragen die monatlichen Kosten für die Sonderbetreuung in einem Fall 26’400 Franken.

Bleibt vorerst ein Einzelfall: Behandlung von "Carlos" (SRF) (Bild: sda)

Unter den 34 Aargauer Jugendlichen, die derzeit im Strafvollzug stecken, befindet sich kein Straftäter, der von einer Sonderbehandlung à la «Carlos» profitiert. Dennoch betragen die monatlichen Kosten für die Sonderbetreuung in einem Fall 26’400 Franken.

Bei diesem teuren Einzelfall handelt es sich um einen Jugendlichen, der nach einem Tötungsdelikt in die geschlossene Abteilung des Massnahmenzentrums Uitikon ZH eingewiesen wurde. Dort sitzt derzeit auch der Jugendliche, der unter dem Namen «Carlos» schweizweit für Schlagzeilen gesorgt hatte. «Carlos» Sonderbehandlung hatte zuvor 29’200 Franken pro Monat gekostet.

Ein weiterer, teurer Aargauer Einzelfall betraf einen suizidgefährdeten und gewalttätigen Jugendlichen, der 126 Tage in den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel untergebracht werden musste. Dort betrugen die monatlichen Kosten 23’700 Franken, wie die Aargauer Regierung in ihrer am Freitag veröffentlichten Antwort auf eine Interpellation der BDP-Fraktion im Grossen Rat schreibt.

Die 34 jugendlichen Straftäter kosteten den Kanton Aargau, berechnet auf den Monat Juni 2013, fast 400’000 Franken. Pro Unterbringung ergab dies monatliche Kosten von knapp 12’000 Franken. Durchschnittlich musste der Kanton Aargau für den Jugendstrafvollzug in den letzten 10 Jahren pro Jahr zwischen 4 und 4,5 Millionen Franken aufwenden.

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