Thailands Fluten drohen Touristenziele abzuschneiden

Phuket und anderen beliebten Touristenzielen in Thailand drohen wegen der Überflutungen im Land Lieferengpässe bei Lebensmitteln. Das Wasser erreichte am Mittwoch eine zentrale Autobahn, die Bangkok mit dem Süden des Landes verbindet.

Das Wasser in Bangkok hat eine zentrale Autobahn erreicht. Es drohen Lieferengpässe (Bild: sda)

Phuket und anderen beliebten Touristenzielen in Thailand drohen wegen der Überflutungen im Land Lieferengpässe bei Lebensmitteln. Das Wasser erreichte am Mittwoch eine zentrale Autobahn, die Bangkok mit dem Süden des Landes verbindet.

Teile der Schnellstrasse Rama II seien im Westen Bangkoks überschwemmt worden, berichtete der Gouverneur der Hauptstadt, Sukhumbhand Paribatra der „Bangkok Post“.

Die Hauptstadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt Thailands. Durch ihre zunehmende Isolation werden Lieferketten landesweit unterbrochen. Seit Wochen ist das Mineralwasser in den Supermärkten knapp, neuerdings auch das Bier.

Um ihre Regale zu füllen, importieren Einzelhändler auf Phuket, rund 700 Kilometer südlich von Bangkok, Waren aus Malaysia und anderen benachbarten Ländern. Die britische Supermarktkette Tesco hat schon drei Millionen Liter Wasser und acht Millionen Nudelpakete vom Schwesterunternehmen in Malaysia bekommen, berichtete die Zeitung „Phuket News“.

Ganz Südostasien betroffen

Aber nicht nur Thailand ist von den Fluten schwer gezeichnet. Nach starken Monsun-Regenfällen in den vergangenen Monaten kämpfen die Menschen in Südostasien gegen schwere Überschwemmungen – die Zahl der Todesopfer ist inzwischen auf mindestens 840 gestiegen.

Vietnam hat 100 Tote zu beklagen, darunter viele Kinder, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. Und auch Kambodscha und Laos sind überspült. In Thailand allein starben bislang 529 Menschen.

Wirtschaft geschwächt

Die Katastrophe setzt auch der Wirtschaft mächtig zu. Der Schaden liegt nach Schätzungen der Handelskammer bei bis zu einer Billion Baht (29,5 Milliarden Franken). Erst vor kurzem hatte Thailands Zentralbank ihre Vorhersage für das Wirtschaftswachstum 2011 nahezu halbiert – von 4 auf unter 2,6 Prozent.

Die Regierung will das Wachstum im kommenden Jahr wieder auf mindestens 4,5 Prozent hochtreiben, sagte Regierungschefin Yingluck Shinawatra, wie die Zeitung „The Nation“ am Mittwoch berichtete. Yingluck will im kommenden Haushaltsjahr rund 160 Milliarden Baht für den Wiederaufbau und den Ausbau von Abwassersystemen bereitstellen.

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