Thailands Regierung erwägt den Notstand

In Thailand erhöht die Regierung nach den gewaltsamen Protesten vom Wochenende den Druck auf die Demonstranten. Sollte die Opposition ihre Gangart verschärfen und Regierungsgebäude dauerhaft blockieren, könnte der Notstand ausgerufen werden.

Demonstrationen gegen die Regierung in Bangkok (Bild: sda)

In Thailand erhöht die Regierung nach den gewaltsamen Protesten vom Wochenende den Druck auf die Demonstranten. Sollte die Opposition ihre Gangart verschärfen und Regierungsgebäude dauerhaft blockieren, könnte der Notstand ausgerufen werden.

Nach den gewaltsamen Protesten vom Wocheende will die thailändische Regierung nun den Druck auf die oppositionellen Demonstranten erhöhen. Sollte diese ihre Gangart verschärfen und Regierungsgebäude blockieren, könnte der Notstand ausgerufen werden.

Das sagte der Chef des Nationalen Sicherheitsrates, Paradorn Pattantabutr, am Montag nach einem Treffen mit Regierungschefin Yingluck Shinawatra. «Wir sind vorbereitet. Alle beteiligten Stellen in Polizei, Armee und Regierung erwägen diese Option sehr ernsthaft, aber wir haben noch keine Einigung erzielt.»

Bei Explosionen in der Hauptstadt Bangkok am Freitag und Sonntag wurde ein Mensch getötet, mehrere Personen wurden verletzt.

Erneuter Militärputsch möglich

Die Notstandsgesetze geben den Sicherheitskräften weitreichende Befugnisse. Experten sehen in den jüngsten Gewaltausbrüchen einen Versuch, das bislang neutrale Militär zum Eingreifen zu bewegen. In den vergangenen acht Jahrzehnten hatte die Armee 18 Mal erfolgreich geputscht oder versucht, die Macht zu übernehmen.

Thailands Opposition, die sich vor allem aus den wohlhabenden Schichten des Landes rekrutiert, will die Regierung zu Fall zu bringen. Die für den 2. Februar geplanten Neuwahlen will sie jedoch boykottieren, weil Yingluck dabei vermutlich als Siegerin hervorgehen dürfte.

Regierungsgegner sehen die Ministerpräsidentin als Marionette ihres vor einer Haftstrafe ins Ausland geflohenen Bruders und früheren Regierungschefs Thaksin Shinawatra. Beiden wird Korruption und Vetternwirtschaft vorgeworfen.

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