The Witcher 3: Wild Hunt wurde von der Welt sehnlichst erwartet- und es übertrifft selbst die kühnsten Erwartungen. In Sachen Story, Inhalt und Präsentation setzt das Spiel neue Massstäbe- weshalb verrät der Spieltrieb-Test.
Lieber Geralt, wir haben dich vermisst…
Seit THE WITCHER 3: WILD HUNT angekündigt wurde, wartet die Spielewelt geduldig auf jedes kleine Häppchen, das ihnen das polnische Entwicklerteam serviert. Mal wurden erste Gegner angekündigt, mal erste Bilder aus Novigrad gezeigt. Mit jedem Bissen stieg der kollektive Appetit auf das fertige Gericht. Jetzt wird serviert- und das Menu mundet vorzüglich…
Die kleine Ciri ist unter der Obhut der Hexergilde. Unter der Aufsicht des Oberhexers Vesemir soll sie dereinst eine ebenso mächtige Kämpferin werden wie Geralt von Rivia. Geralt bringt der Kleinen das Kämpfen bei und unterrichtet sie in den dunklen Künsten. Eines Tages jedoch verschwindet Ciri und Geralt bricht mit seinem alten Meister auf, sie zu retten.
Leider sind die beiden nicht die einzigen, die hinter Ciri her sind. Die titelgebende wilde Jagd, eine mystische Horde von Bösewichtern ist ebenfalls höchst interessiert an der jungen Dame. Weshalb das so ist, spoilere ich hier nicht- sagen wir einfach, sie haben gute Gründe. Immerhin ist Geralt nicht alleine: Auch die schönen Hexerinnen Yennefer und Triss stehen ihm zur Seite.
Wer nun glaubt, THE WITCHER III: WILD HUNT beschränke sich einfach darauf, den Kampf mit den Pseudo-Nazgul möglichst effektvoll in Szene zu setzen: Weit gefehlt. Ähnlich wie letztes Jahr Dragon Age: Inquistion ist THE WITCHER ein open world Spiel von gewaltigen Dimensionen. Jede Nebenhandlung erzählt eine spannende Geschichte und ist nicht wie üblich ein Mittel zur Verlängerung der Spielzeit.
Die Welt des Spiels ist fast 140 Quadratkilometer gross- das ist mehr als 1.5 Mal die Fläche vom eh schon riesigen GTA V (81 Quadratkilometer). Von Wüsten über Winterlandschaften zu vernebelten Sumpflandschaften ist für jeden Geschmack etwas dabei. Man kann allein mit der Durchquerung der Landschaften staunende Stunden verbringen.
Das alles ist in einer nie dagewesenen grafischen Qualität umgesetzt- die bereits hohe Messlatte von Dragon Age Inquisition wurde hier deutlich erhöht. Was die Programmierer hier geleistet haben, zeigt endlich einmal die fantastischen Möglichkeiten, die die modernen Konsolen bieten. Selbst bei höchst effektreichen Kämpfen bricht die Framerate kaum ein.
Die die riesigen Gebiete bevölkernden Wesen sind erfrischend abwechslungsreich. Hier trifft man nicht an jeder Ecke auf dieselben Skelettkrieger und Orks- je tiefer man ins Spiel eintaucht, desto faszinierender werden die verschiedenen Gegner. Von riesigen Greifen über Golems bis hin zu den mächtigen untoten Kriegern der wilden Jagd- langweilig wird’s keine Sekunde.
Überhaupt bietet THE WITCHER 3: WILD HUNT unglaublich viele spannende Spielemente: Vom ausgetüftelten Kampfsystem mit Magie über verschiedene Transportmittel wie Boote und Pferde bis hin zur Tatsache, dass Geralt ein ziemlicher Frauenheld ist und ensprechend viele amouröse Beziehungen führt. Genau so muss ein Rollenspiel daherkommen.
Rund 200 Stunden soll man laut den Machern in den nördlichen Königreichen verbringen müssen, bis man das gesamte Spiel durch hat (das Spiel bietet 36 verschiedene Endszenen). Das ist eine ganze Menge Spielspass fürs Geld. Ich könnte stundenlang vom Spiel schwärmen, doch am Einfachsten ist es, wenn jeder selbst in den Laden seines Vertrauens geht und sich das Spiel kauft. Ich garantiere, den Kauf werdet ihr nicht bereuen.
THE WITCHER 3: WILD HUNT ist ein neuer Massstab des Genres und bekommt die absolute Top-Wertung von 9 von 10 Punkten. Der 10. Punkt bleibt wegen einigen klitzekleinen Details wie nervigen Ladezeiten und dergleichen auf der Strecke.
Titel: The Witcher 3: Wild Hunt
PEGI: Ab 18 Jahren
Spieler: 1
Plattform: PS4 (getestet), XBOX ONE, PC
Preis: ca. 79 Franken
Das Cover