Die SVP des Kantons Zug hat einen neuen Präsidenten: Der 37-jährige SVP-Nationalrat Thomas Aeschi löst den über die Sex-Affäre gestolperten Markus Hürlimann ab. Die Partei-Mitglieder wählten Aeschi am Donnerstag an ihrer Versammlung in Steinhausen.
Mit dieser Neubesetzung ist die Affäre für die Zuger SVP zwar bis auf Weiteres politisch gegessen. Verdaut ist sie aber noch lange nicht: Aeschi wird in den kommenden Wochen und Monaten vor allem die Aufgabe haben, die Wogen innerhalb der Partei zu glätten.
Über die Vorfälle an der Landammann-Feier im Dezember 2014 wollten die SVP-Mitglieder nach der Wahl ihres neuen Präsidenten aber nicht mehr reden. Eine Mehrheit der Anwesenden war der Meinung, dass damit keine neuen Erkenntnisse gewonnen würden.
Eine Hellebarde als Abschiedsgeschenk
Als Geschenk für seine Verdienste als SVP-Präsident erhielt Hürlimann von seinen Parteikolleginnen und -kollegen eine Hellebarde. Er habe eigentlich mit einer Flasche Wein gerechnet und jetzt erhalte er einen Spiess, sagte Hürlimann scherzhaft in Anspielung auf Jolanda Spiess-Hegglin. «Aber so etwas kann ich im Moment gut gebrauchen.»
Der 40-jährige bleibt SVP-Mitglied und wird auch weiterhin für die SVP im Kantonsrat sitzen. Die SVP-Sektion Baar entschied Anfang März, dass Hürlimann in der Partei bleiben soll.
Juristisch ist die Affäre allerdings noch nicht abgeschlossen. Die Zuger Staatsanwaltschaft ermittelt nach wie vor wegen möglicher Sexualdelikte. Hürlimann wird verdächtigt, an der Landammann-Feier vom Dezember 2014 die Grüne Kantonsrätin Spiess-Hegglin mit K.O.-Tropfen betäubt und missbraucht zu haben. Die Haar-, Blut- und Urinproben ergaben jedoch keine Hinweise auf Verwendung solcher Betäubungsmittel.