Zum Abschluss der 33. Runde der Super League kommt der FC Thun beim bereits als Absteiger feststehenden Lausanne-Sport zu einem 3:1-Erfolg.
Der Abstieg der Lausanner steht seit letztem Sonntag fest. Für Thun waren die Waadtländer in der aktuellen Verfassung daher kein Gradmesser mehr. Ohne Mühe und ohne ans Limit gehen zu müssen, hievten sich die Berner Oberländer auf der fast leeren Pontaise in eine gute Ausgangslage im Kampf um einen Platz in der Europa League. Die Entscheidung, welche zwei vom Trio Young Boys, Thun und Luzern die Schweiz nächste Saison in den europäischen Wettbewerben neben Basel, Grasshoppers und dem FC Zürich vertreten werden, fällt in den letzten zwei Runden in der nächsten Woche. Ins Zentrum rückt dabei der FC Thun. Er spielt am kommenden Donnerstag zuhause gegen die Young Boys und gastiert am darauffolgenden Sonntag in Luzern.
Urs Fischer gab während der 90 Minuten immer wieder Anweisungen und mahnte sein Team zur Konzentration. Der Zürcher fürchtete, dass seine Spieler ob der schwachen Verfassung des Gegners den Blick fürs Wesentliche verlieren und auf unentschuldbare Weise Punkte abgeben könnten. In der 27. Minute war so ein Moment, in dem die Thuner alles ein Bisschen zu leicht nahmen. Rolf Feltscher liess man auf der rechten Seite gewähren, in der Mitte fühlte sich keiner für Stürmer Yoric Ravet zuständig und schon war das Gegentor passiert. 1:1 stand es kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde. Aus dem nichts kam dieser Treffer, nachdem Marco Schneuwly die Thuner früh in Führung gebracht (4.) und Adrian Nikci kurz darauf den Pfosten getroffen hatte (17.).
Gestolpert ist Thun in der Folge in Lausanne aber nicht. Zwei Minuten nach dem Ausgleich traf Michael Siegfried aus spitzem Winkel zur erneuten Führung (29.). Es war das erste Saisontor für den Mittelfeldspieler, der nach der Pause sogar noch zu einer Super-League-Premiere kam. Weil er nach einem Schuss von Christian Schneuwly in der Flugbahn des Balles stand, lenkte er den Schuss mit der Schulter zum 3:1 ins Tor und wurde erstmals in seiner Karriere in der höchsten Spielklasse zum Doppeltorschützen (49.).
Bloss 1050 Zuschauer fanden sich im Stade Olympique de la Pontaise ein. So wenige wie noch nie in dieser Saison und sogar noch 300 weniger als rund 40 Kilometer westlich in Nyon beim Spiel des Frauen-Nationalteams in der WM-Qualifikation gegen Island.
Lausanne-Sport – Thun 1:3 (1:2)
Pontaise. – 1050 Zuschauer (Saison-Minusrekord). – SR San. – Tore: 4. Marco Schneuwly (Lüthi) 0:1. 27. Ravet (Rolf Feltscher) 1:1. 29. Siegfried 1:2. 49. Siegfried (Christian Schneuwly) 1:3.
Lausanne-Sport: Barroca; Katz, Mevlja, De Pierro, Facchinetti (58. Feindouno); Rolf Feltscher (58. Njo Lea), Tafer, Yang Yang (65. Sonnerat), Plessis; Ravet, Vukusic.
Thun: Moser; Lüthi, Schenkel, Schindelholz, Schirinzi; Hediger, Siegfried; Christian Schneuwly, Sanogo (81. Cassio), Nikci (68. Wittwer); Marco Schneuwly (73. Sadik).
Bemerkungen: Lausanne-Sport ohne Fickentscher und Gabri (beide verletzt) sowie Coly (krank) und Ekeng (gesperrt), Thun ohne Bättig, Faivre, Reinmann, Sulmoni und Zuffi (alle verletzt). 17. Pfostenschuss von Nikci. Verwarnungen: 32. Yang Yang (Foul). 34. Schindelholz (Foul). 75. Sanogo (Foul). 84. Christian Schneuwly (Foul).
Rangliste: 1. Basel 33/66. 2. Grasshoppers 33/62. 3. Young Boys 33/50. 4. Thun 33/48. 5. Luzern 33/48. 6. Zürich 33/45. 7. St. Gallen 33/41. 8. Aarau 33/38. 9. Sion 33/37. 10. Lausanne-Sport 33/21.