In den Obstbaugebieten im Kanton Thurgau ist die Baumkrankheit Feuerbrand in diesem Jahr wieder mehr oder weniger flächendeckend festgestellt worden. Der Befall ist nicht überall gleich arg. Doch auf sechs Hektaren mussten bis jetzt 18’000 Bäume gerodet werden.
Das sagte Urs Müller vom Thurgauer Pflanzenschutzdienst am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Von einem Befall betroffen seien vor allem Kulturen in höheren Lagen mit der spät blühenden Apfelsorte Gala. Feuerbrand sei vor allem in Schweizersholz, Freidorf, Hauptwil und Berg festgestellt worden, sagte Müller.
Im Hauptanbaugebiet am Bodensee zwischen Kreuzlingen und Arbon sei leichter Befall festgestellt worden. Für die Bauern in diesem Gebiet gab der Pflanzenschutzdienst im Frühling die Empfehlung heraus, auf das Spritzen des Antibiotikums Streptomycin sei zu verzichten. Das Gros der Bauern ist dieser Empfehlung gefolgt.
Der Grund für die Empfehlung war die Tatsache, dass in den vergangenen zwei Jahren in den Kulturen entlang des Sees kein Feuerbrand festgestellt worden war. Ob im nächsten Jahr nun wieder eine Empfehlung abgegeben wird, muss laut Müller genau analysiert werden. Für einen Streptomycin-Verzicht müsse das Wetter passen.
Im Jahr 2007 war der Thurgau enorm stark von Feuerbrand betroffen. Auf rund 56 Hektaren Land mussten gut 200’000 Bäume gefällt werden.