Erneut hat sich eine tibetische Nonne aus Protest gegen die chinesische Herrschaft über die Tibeter verbrannt. Die 35-jährige erlag ihren schweren Verbrennungen, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag berichtete.
Palden Choetso aus dem Kloster Geden Choeling in Dawu in der tibetischen Präfektur Garze (Provinz Sichuan) habe sich auf der Chume Brücke mit Benzin überschüttet und angezündet, berichtete die Organisation Free Tibet aus London. Sie habe „Lang lebe der Dalai Lama“ und „Lasst den Dalai Lama nach Tibet zurückkehren“ gerufen.
Es war bereits die elfte Selbstverbrennung in diesem Jahr und die zweite Nonne, die sich mit einer solchen Aktion das Leben genommen hat. Amtliche chinesische Behörden warfen dem religiösen Oberhaupt der Tibeter am Freitag vor, die Mönche und Nonnen zu den Selbstverbrennungen angestiftet zu haben, wie die chinesische Staatsagentur Xinhua berichtete.
„Die zwölfte Selbstverbrennung demonstriert eindeutig, dass die Tibeter weiter nach Freiheit rufen werden, egal, was es kostet“, sagte die Free Tibet-Direktorin Stephanie Brigden in einer Stellungnahme. China müsse den Rufen nachkommen.
In der indischen Hauptstadt Neu-Delhi verhinderten Polizisten am Freitag eine weitere Selbstverbrennung. Ein Exil-Tibeter setzte sich vor der chinesischen Botschaft in Brand. Wie die indische Polizei mitteilte, wurde der 25-Jährige von Sicherheitskräften überwältigt und in ein Spital gebracht. Den Angaben zufolge erlitt der Mann leichte Verletzungen. Beim Löschen des Feuers habe er „Freiheit für Tibet“ und „Stoppt das Töten in Tibet“ gerufen.