Die von den Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) für 2016 angekündigte Tieferlegung der Fahrtrinne im Rhein bei Basel kann frühestens 2017 erfolgen. Die Behörden haben zusätzliche Informationen verlangt, womit das geeignete Zeitfenster heuer verpasst wurde.
Im Februar hatten die SRH vor den Medien ihre Pläne vorgestellt, die Basler Schifffahrtsrinne um bis zu 30 Zentimeter tiefer zu legen, damit Frachter auch bei sommerlichem Niedrigwasser voll beladen fahren können. Für 4,2 Millionen Franken zulasten der SRH sollte zwischen Dreirosenbrücke und Kraftwerk Birsfelden gebaggert werden.
Die Arbeiten sollten ausserhalb der Laichzeiten der wichtigsten Rheinfischarten stattfinden, in einem Zeitfenster von Juli bis Oktober. Die Baubewilligung ist jedoch bis heute nicht eingetroffen. Gemäss den SRH haben Behörden, die das Gesuch in einem ordentlichen Bewilligungsverfahren vorprüfen, zusätzliche Fragen gestellt.
Die Rede ist von zu klärenden technischen Detailfragen, etwa genaueren Untersuchungen zum Baugrund, also der Gewässersohle, der genauen Lokalisierung der Eingriffe sowie derer genauen Methode – im Februar war vom Nassbaggerverfahren von Pontons aus gesprochen worden. Bei den SRH nimmt man keine grundsätzlichen Widerstände wahr.
Planauflage folgt
Termine sind derzeit nicht verbindlich zu erfahren. Die SRH hoffen, die ergänzenden Unterlagen im Frühling einreichen zu können. Wenn dann alle zuständigen Amtsstellen ihren Segen gegeben haben und allfällige Anpassungen erfolgt sind, wird das Projekt 30 Tage lang öffentlich aufgelegt.
Danach wird über allfällige Einsprachen entschieden und gegebenenfalls die Baubewilligung erteilt. Die SRH sind zuversichtlich, das Zeitfenster 2017 nicht erneut zu verpassen.
Die Rinnen-Austiefung soll Kapazitätsprobleme im Sommer beheben: Im Schnitt während zweier Monate führt der Rhein so wenig Wasser, dass Frachtschiffe nicht voll beladen zu den Baselbieter Häfen in Birsfelden und Muttenz hochfahren können. Vorher teilweise zu entladen oder umzuladen, kostet Zeit und Geld. Die tiefere Rinne soll die heikle Phase auf zwei Wochen verkürzen.
Unter dem Strich werden rund 10’000 Kubikmeter Bagger-Aushub erwartet. Der Wasserspiegel soll möglichst unverändert bleiben, wie SRH-Direktor Hans-Peter Hadorn im Februar sagte; eine Umweltverträglichkeitsprüfung sei erfolgt.