Mit Hilfe einer Drohne haben Tierschützer eine japanische Walfangflotte aufgespürt. Das unbemannte Fluggerät habe die Walfänger rund 1600 Kilometer vor antarktischen Gewässern entdeckt, sagte der Gründer der für ihre riskanten Störaktionen bekannten Bewegung Sea Shepherd, Paul Watson, am Sonntag.
Es werde nun zwar eine lange „Verfolgung“, bis ein Schiff der Gruppe die Walfangflotte erreicht habe, so Watson. „Aber dank dieser Drohnen haben wir jetzt einen Vorteil, den wir noch nie hatten: Wir haben Augen im Himmel.“ Die Drohne ist der Organisation laut Watson von einer US-amerikanischen Firma gespendet worden.
Während die Drohne vom Schiff „Steve Irwin“ aus gestartet ist, wird dieses die Verfolgung des japanischen Fabrikschiffes „Nisshin Maru“ wohl nicht aufnehmen können: Es wird gemäss Watson von drei japanischen Sicherheitsschiffen beschattet. Dafür könnten sich die Sea-Shepherd-Schiffe „Brigitte Bardot“ und „Bob Barker“ auf den Weg in die Antarktis machen, um die Jagd auf Wale zu verhindern.
Die Internationale Walfangkommission (IWC) hatte 1986 ein Moratorium für den kommerziellen Walfang in Kraft gesetzt. Japan nutzt allerdings die Möglichkeit, jedes Jahr hunderte Meeressäuger zu Forschungszwecken zu töten – verhehlt aber nicht, dass das Walfleisch verzehrt wird. Nach Auffassung des Landes handelt es sich beim Walfang um eine jahrhundertealte Tradition, die nicht verloren gehen dürfe.
Die letzte Walfangsaison in der Antarktis war im Februar nach einer Reihe von Störaktionen der Sea-Shepherd-Aktivisten vorzeitig beendet worden.