Tiger Woods erwischt einen optimalen Start ins 112. US Open in San Francisco. Nach einer 69er-Runde auf dem äusserst schwierigen Platz ist er Zweiter. Alle andern Favoriten werden arg gerupft.
„Ja, das ist wieder der alte Tiger“, sagte Bubba Watson voller Bewunderung nach dem ersten Wettkampftag. Watson, der vor gut zwei Monaten das US Masters in Augusta gewonnen hatte, ärgerte sich über seine eigene Leistung. Er war mit dem trockenen Platz und den harten, ultraschnellen Greens im „Olympic Club“ überhaupt nicht zurechtgekommen. Er verspielte mit 78 Schlägen (8 über Par) praktisch alle Chancen auf einen weiteren Major-Titel. Watson wollte aber weniger von sich sprechen als von der tollen Leistung von Woods, der erstmals seit seinem Sieg im Jahr 2002 in einer Startrunde des US Open unter der 70er-Marke blieb.
Wie Bubba Watson mussten auch alle übrigen Mitfavoriten Federn lassen. Sie schafften es nicht, sich den besonderen Verhältnissen anzupassen. Am schlimmsten erwischte es den Weltranglisten-Ersten Luke Donald. Der Engländer belegt nach einer desaströsen 79er-Runde den 140. Platz unter den 156 Golfern. Vorjahressieger Rory McIlroy aus Nordirland benötigte zwei Schläge weniger als Donald, aber auch er wird es schwer haben, sich für die beiden Finalrunden zu qualifizieren. Gleiches gilt für Phil Mickelson, der mit einer 76 gestartet ist.
Dem 27-jährigen Amerikaner Michael Thompson glückte die Runde des Lebens. Der Nobody, der auf dem amerikanischen Circuit noch kein Turnier gewonnen und erst einmal am US Open teilgenommen hatte, spielte eine fantastische 66. Er nahm damit der ganzen Konkurrenz drei und mehr Schläge ab. Es wäre indessen eine Sensation, wenn Thompson auf diesem Niveau weiterspielen würde.
San Francisco. 112. US Open (8 Mio. Dollar/Par 70). Stand nach der 1. Runde: 1. Michael Thompson (USA) 66. 2. Tiger Woods (USA), Justin Rose (Eng), David Toms (USA), Graeme McDowell (NIrl) und Nick Watney (USA) je 69. 7. u.a. Jim Furyk (USA), Robert Karlsson (Sd) und Matt Kuchar (USA) je 70.
Ferner: 15. Francesco Molinari (It) und Ryo Ishikawa (Jap) je 71. 23. Angel Cabrera (Arg) und Rickie Fowler (USA) je 72. 40. Lee Westwood (Eng), Sergio Garcia (Sp), Charl Schwartzel (SA), Davis Love (USA) und K.J. Choi (SKor) je 73. 52. Martin Kaymer (De), Padraig Harrington (Irl), Paul Lawrie (Scho) und Y.E. Yang (SKor) je 74. 74. Ernie Els (SA), Vijay Singh (Fidschi), Retief Goosen (SA) und Alexander Noren (Sd) je 75. 93. Phil Mickelson (USA), Matteo Manassero (It), Geoff Ogilvy (Au), Lucas Glover (USA) und Steve Stricker (USA) je 76. 109. Rory McIlroy (NIrl/TV), Zach Johnson (USA), Louis Oosthuizen (SA) und Stewart Cink (USA) je 77. 125. Bubba Watson (USA) und Thomas Björn (Dä) je 78. 140. Luke Donald (Eng) und Michael Campbell (Neus) je 79. 144. Trevor Immelman (SA) 80. 149. Miguel Angel Jimenez (Sp) 81. – 156 klassiert.