An der WM in New York steht es nach zehn von zwölf Partien wieder unentschieden. In der zehnten Partie feiert der 24-jährige norwegische Weltmeister Magnus Carlsen endlich seinen ersten Sieg.
Neun Partien lang hatte sich der favorisierte Titelverteidiger mit dem Russen Sergei Karjakin abgemüht, im zehnten Anlauf konnte er sich erstmals durchsetzen. Nach sechseinhalb Stunden und 75 Zügen gab der russische Herausforderer auf.
Die Analyse vom Schach-Grossmeister Niclas Huschenbeth
Magnus Carlsen wählte nach einer spanischen Eröffnung die «Berliner Verteidigung». Später unterliefen beiden Strategen ungewöhnliche Fehler. Der Norweger, der wegen der Niederlage in der 8. Partie auf Sieg spielen musste, bekundete Glück, dass Karjakin einen sicheren Weg ins Remis übersah. Danach zog Carlsen ein Endspiel mit zwei Türmen und einem Springer auf, welches ihm gute Gewinnchancen bot. Karjakin verteidigte sich während 33 Zügen mit viel Geschick, doch dann brach sein Spiel unter Druck zusammen. Ein falscher Turmzug liess Carlsen beim 57. Zug die Chance zum Bauerndurchbruch am Damenflügel. Mit zwei Bauern weniger am Damenflügel gab Karjakin 18 Züge später auf.
Die Partie zum Nachspielen
Erst zum zweiten Mal trennten sich Carlsen und Karjakin nicht remis. Nach zehn Partien steht es nach Siegen 1:1 und nach Punkten 5:5. Der WM-Titel geht an denjenigen, der nach zwölf Partien führt. Steht es 6:6, entscheidet am 30. November, dem Geburtstag von Magnus Carlsen, ein Tiebreak mit verkürzter Bedenkzeit.