Am Sonntag sind bei einer Schiesserei in einem Schönheitssalon im US-Gliedstaat Wisconsin drei Frauen ums Leben gekommen, darunter die Ehefrau des Täters. Vier weitere wurden verletzt. Die Polizei geht von einem Familienstreit aus.
Ein 45-Jähriger war am Sonntagvormittag in das „Azana Salon and Spa“ in Brookfield, einem Vorort von Milwaukee, eingedrungen. Dort eröffnete er das Feuer. Dann tötete er sich selbst, wie amerikanische Medien berichteten. Von den vier Verletzten schwebte niemand in Lebensgefahr.
Persönliches Tatmotiv vermutet
Die Polizei geht von einem persönlichen Motiv für die Tat aus. Die Frau des Schützen, die ihren Mann vor wenigen Tagen wegen häuslicher Gewalt angezeigt hatte, befand sich im besagten Salon. Sie ist ebenfalls unter den Opfern.
Nachdem der Täter diesen Monat die Reifen des Wagens seiner Frau aufgeschlitzt hatte, habe sie laut Polizei vor wenigen Tagen eine einstweilige Verfügung gegen ihren Mann erreicht. Demnach hätte er keine Feuerwaffen mehr besitzen dürfen und sich für die nächsten vier Jahre von seiner Frau fernhalten müssen.
Die Polizei habe den Mann bereits einmal wegen häuslicher Gewalt festgenommen, berichtete CNN. Der Sender berichtete unter Berufung auf Polizeichef Daniel Tushaus weiter, der Schütze habe den Salon betreten und erst ein Feuer gelegt, bevor er um sich schoss.
Zeugen sprechen von schrecklichen Szenen
Die Polizei entdeckte später die Leiche des Schützen in einem hinteren Zimmer des Salons. Er sei an einer Schussverletzung gestorben, die er sich selbst zugefügt habe, sagten die Behörden. „Es gibt keinen weiteren Tatverdächtigen“, zitierte CNN Tushaus. Die Polizei durchsuchte das Wohnhaus des Verdächtigen nach Waffen und Sprengstoff.
Zeugen sprachen von schrecklichen Szenen. Eine Frau sei aus dem Gebäude gekrochen, eine andere sei schreiend aus dem Wellness-Zentrum gelaufen, erzählte eine Augenzeugin dem Sender WDJT.
Präsident Obama nimmt Anteil
Präsident Barack Obama sprach den Familien der Opfer sein Bedauern aus und versicherte der Stadt die volle Unterstützung der Behörden in Washington. Die Bluttat ereignete sich knapp drei Wochen vor den Präsidentenwahlen am 6. November.
Der Gouverneur von Wisconsin, Scott Walker, erklärte, die „sinnlosen Akte der Gewalt“ machten ihn traurig und würden viele Fragen aufwerfen. „In den kommenden Tagen werden wir als Staat und Gemeinschaft zusammenrücken, um Gerechtigkeit für die Opfer zu verlangen und die Hinterbliebenen zu trösten.“
Die Schiesserei ereignete sich knapp einen Kilometer von einem Hotel entfernt, in dem ein Bewaffneter im Jahr 2005 das Feuer auf die Teilnehmer eines Gottesdienstes eröffnet und sieben Menschen getötet hatte.
Im US-Staat Wisconsin ist es bereits der zweite Fall in diesem Jahr, bei dem ein Bewaffneter das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet hat. Im August hatte ein Angreifer in einem Sikh-Tempel südlich von Milwaukee sechs Menschen getötet, bevor er sich das Leben nahm.