Todesurteil für Polizist nach Schüssen auf Fotografin Niedringhaus

Ein afghanischer Polizist ist am Donnerstag wegen der tödlichen Schüsse auf die deutsche Fotografin Anja Niedringhaus in erster Instanz zum Tode verurteilt worden. Das Gericht in Kabul befand den Polizisten des Mordes und des Amtsmissbrauchs für schuldig, hiess es nach offiziellen Angaben.

Archivaufnahme der deutschen Fotografin Anja Niedringhaus (Bild: sda)

Ein afghanischer Polizist ist am Donnerstag wegen der tödlichen Schüsse auf die deutsche Fotografin Anja Niedringhaus in erster Instanz zum Tode verurteilt worden. Das Gericht in Kabul befand den Polizisten des Mordes und des Amtsmissbrauchs für schuldig, hiess es nach offiziellen Angaben.

Die 48-Jährige Fotografin war Anfang April durch die Schüsse des Polizeioffiziers in der Unruheprovinz Chost getötet worden. Sie war in Afghanistan unterwegs, um über die Wahlen am 5. April zu berichten.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es werde noch durch eine weitere Instanz geprüft, sagte der stellvertretende Gouverneur der Provinz Khost. Der Verurteilte habe 15 Tage Zeit, Revision einzulegen.

Niedringhaus arbeitete seit 2002 für die Agentur AP. Die in Genf lebende Journalistin war die wohl bekannteste deutsche Kriegsfotografin und hatte grosse Erfahrung mit der Arbeit in Krisengebieten wie Afghanistan, Libyen, dem Irak und Bosnien.

2010 wurde sie in Afghanistan verletzt. Für ihre Aufnahmen aus dem Irak erhielt sie 2005 den renommierten Pulitzer-Preis.

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