Es sah nach einem Befreiungsschlag aus: Doch Tom Lüthi fällt in Barcelona in der letzten Runde vom dritten auf den fünften Rang zurück. Viel Pech auch für Dominique Aegerter, der nur 14. wird.
Mit dem Sieg hatten die beiden Schweizer Suter-Fahrer nie etwas zu tun: Die spanischen Kalex-Fahrer Esteve Rabat und Maverick Viñales setzten sich schon rasch ab, der souveräne WM-Leader gewann schliesslich überlegen mit 4,244 Sekunden vor dem Moto3-Weltmeister.
Dominique Aegerter zeigte auf der 4,727 km langen Strecke einmal mehr einen seiner berüchtigten Blitzstarts und hatte sich schon nach drei Kurven vom zehnten auf den vierten Platz verbessert. Tom Lüthi, aus der dritten Reihe als Siebter losgefahren, verlor zuerst zwar zwei Ränge, drehte dann aber trotz des vor zwei Wochen in Mugello gebrochenen rechten Ringfingers mächtig am Gasgriff und hat in der sechsten von 23 Runden mit einem Überholmanöver die «Schweizer Hierarchie» wieder nach seinem Gusto zurechtgebogen.
Nachdem der 27-jährige Emmentaler in der neunten und der 23-jährige Oberaargauer in der zehnten Runde den finnischen WM-Zweiten Mika Kallio überholt hatten, schien ein Schweizer Podestplatz schon fast garantiert. Doch von hinten brauste mit Jordi Torres ein dritter Suter-Fahrer heran, überholte Aegerter und stürzte dann beim Angriff auf Lüthi aus dem Rennen. Aegerter konnte knapp ausweichen und fiel nach einer akrobatischen Motocross-Einlage im Kiesbett zuerst auf Rang 9 und am Ende gar auf Rang 14 zurück.
Lüthi, der beim GP von Katalonien schon viermal auf dem Podest gestanden hat, lag bis zur letzten Runde scheinbar sicher auf dem 3. Rang. Doch Johann Zarco (Fr) auf Caterham-Suter und Mika Kallio (Fi) auf Kalex hatten die besseren Reifen und verhinderten so den 35. Podestrang des 125er-Weltmeisters von 2005. In der WM verbesserte sich Lüthi (51 Punkte) auf Rang sieben, Aegerter (71) behält seinen vierten Rang hinter Rabat (149), Kallio (115) und Viñales (89).
Für Randy Krummenacher war das Rennen schon nach der ersten Kurve gelaufen: Der 24-jährige Zürcher Oberländer war in einen Crash mit den Italienern Simone Corsi und Franco Morbidelli involviert, rappelte sich wieder auf und wurde noch 25. und damit Letzter. Aegerters Teamkollege Robin Mulhauser feierte mit Rang 18 sein bestes Karriere-Ergebnis, zu seinem ersten WM-Punkte fehlten nur 6,740 Sekunden.
In der MotoGP heisst der Sieger wie in den letzten sechs Rennen Marc Marquez. In einem packenden Rennen gewann der 21-jährige Weltmeister 0,512 Sekunden vor Altstar Valentino Rossi auf Yamaha und 1,834 Sekunden vor seinem Honda-Teamkollegen Dani Pedrosa. Jorge Lorenzo, der die letzten drei Rennen in Barcelona gewonnen hat, musste sich mit 4,540 Sekunden Rückstand mit Rang vier begnügen.
Auch in der in der Moto3 stand ein Marquez zuoberst auf dem Podest. Alex, der kleine Bruder von Marc, feierte seinen zweiten Sieg nach dem GP von Japan im letzten Oktober. Der 18-jährige Honda-Fahrer setzte sich schon in der ersten Runde ab und gewann solo mit 3,236 Sekunden vor dem jüngsten Fahrer im Feld, dem erst 16-jährigen Enea Bastianini (It, KTM) und dem ältesten Piloten in der Moto3, dem bald 28-jährigen Efren Vazquez (Sp, Honda). WM-Leader Jack Miller (Au, KTM) wurde neun Hundertstelsekunden vor seinem ersten Verfolger Romano Fenati (It, KTM) Vierter.