Mit einer Retrospektive würdigt das Museum Villa Ciani in Lugano das Werk des 1949 in Liverpool geborenen Künstlers Tony Cragg. Zu sehen sind 40 Assemblagen und Skulpturen, zudem Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken.
Tony Craggs Werk setzt in den 1970er Jahren ein. Er beginnt mit gefundenen Materialien zu arbeiten, die von Menschen hergestellt oder bearbeitet worden sind. So entstehen teilweise monumentale skurril geformete skulpturale Objekte und Assemblagen aus Edelstahl, Holz oder Bronze.
In der Ausstellung in Lugano sind auch die berühmten Assemblagen gefundener Plastikteile vertreten, ebenso die Kompositionen aus ineinandergreifenden Stahlstücken oder Glasflaschen, die der Künstler entsprechend ihrer spitz auslaufenden Form „Minster“ („Münster“, 1992) nannte.
Seine jüngeren Werke widmet Cragg dem menschlichen Profil. Diese Werke, die aussehen wie geheimnisvolle Gestalten, heissen „David“ (2011), „Red Figure“ (2009), „Dancing Column“ (2008) oder „Points of View“ (2007). Einige dieser figürlichen Arbeiten sind monumental und im Park der Villa Ciani ausgestellt.
Tony Cragg ist seit den 1980er Jahren auf internationalen Ausstellungen vertreten: etwa auf der Kasseler Documenta, der Kunstbiennale in Venedig und auf den Biennalen von São Paulo und Sidney. 1988 wurde er mit dem Turner-Preis ausgezeichnet.
2006 erwarb der Bildhauer in Wuppertal D eine Park mit der denkmalgeschützten Villa Waldfrieden. Hier hat er den Skulpturenpark Waldfrieden aufgebaut, der 2008 eröffnet wurde. Seit 2009 ist Cragg Rektor der Kunstakademie Düsseldorf.