Tornados in den USA fordern dutzende Menschenleben

Eine Reihe verheerender Tornados hat in vier US-Bundesstaaten mindestens 37 Menschen in den Tod gerissen und eine Schneise der Verwüstung gezogen. Die Unwetterfront reichte von der Golfküste bis zu den Grossen Seen. Das ganze Ausmass der Zerstörung war am Samstag noch nicht absehbar.

Sturmschäden bei Meridianville im Bundesstaat Alabama (Bild: sda)

Eine Reihe verheerender Tornados hat in vier US-Bundesstaaten mindestens 37 Menschen in den Tod gerissen und eine Schneise der Verwüstung gezogen. Die Unwetterfront reichte von der Golfküste bis zu den Grossen Seen. Das ganze Ausmass der Zerstörung war am Samstag noch nicht absehbar.

Es war bereits die zweite Serie von Tornados innerhalb einer Woche. Die Wirbelstürme deckten am Freitag (Ortszeit) Dächer von Häusern und Schulen ab und richteten Schäden an einem Hochsicherheitsgefängnis an.

US-Präsident Barack Obama sicherte den Opfern der schweren Wirbelstürme staatliche Hilfe zu. Eine entsprechende Aufforderung sei an die Gouverneure der betroffenen Staaten im Süden und in der Mitte der USA ergangen, teilte das Weisse Haus am Samstag mit.

Kentucky und Indiana am stärksten betroffen

Am stärksten wüteten die Tornados in Kentucky und Indiana. Einige ländliche Gemeinden seien nahezu dem Erdboden gleich gemacht worden, erklärten die Behörden. In Kentucky wurden mehrere Menschen unter den Trümmern vermutet.

Autos, Busse und Anhänger wurden zum Spielball des Sturms. In vielen Gegenden fiel der Strom aus, Telefonverbindungen waren unterbrochen. Bis 22.00 Uhr am Freitag (Lokalzeit) gab der Wetterdienst 269 Tornado-Warnungen heraus. Im gesamten Februar waren es nur 189.

Sie habe innerhalb von Minuten zwei Tornados über Henryville in Kentucky gesehen, sagte eine Augenzeugin. Der erste sei braun von Trümmern und Geröll gewesen, der zweite schwarz.

Kind aus Armen der Mutter gerissen

Allein im Staat Indiana kamen den Behörden zufolge mindestens 14 Menschen ums Leben. In der Stadt Chelsea entriss der Sturm ein vierjähriges Kind den schützenden Armen seiner Mutter, wie ein Augenzeuge berichtete. Die 2000-Seelen-Gemeinde Marysville wurde verwüstet: „Marysville ist komplett zerstört“, sagte ein Polizeisprecher.

Aus Kentucky wurden ebenfalls mindestens 19 Tote gemeldet. Die gesamte Innenstadt von West Liberty sei zerstört, erklärte die Polizei. Auch das Spital sei in Mitleidenschaft gezogen worden, Patienten hätten verlegt werden müssen.

Auch Alabama und Tennessee betroffen

In den US-Staaten Alabama, Ohio, Virginia und Tennessee wurden ebenfalls zahlreiche Häuser beschädigt. Tausende Schulkinder in etlichen Bundesstaaten wurden vorsorglich nach Hause geschickt. Auch mehrere Universitäten wurden geschlossen.

Offenbar ebenfalls durch einen Tornado wurde das Dach eines Hochsicherheitsgefängnisses in der Nähe von Huntsville in Alabama beschädigt. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Den Behörden zufolge entkam keiner der etwa 2100 Insassen.

Erst Mitte der Woche waren bei einer Serie von Wirbelstürmen im Mittleren Westen der USA mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen.

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