Mit Anschlägen und Raketenangriffen haben die Taliban ihre letzte «Frühjahrsoffensive» vor dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes in Afghanistan begonnen. Nach Angaben der Behörden wurden dabei am Montag mindestens elf Menschen getötet, zahlreiche weitere wurden verletzt.
In der ostafghanischen Provinzhauptstadt Dschalalabad griff ein Taliban-Selbstmordkommando ein Justizgebäude an, wie die Polizei mitteilte. Bei dem dreistündigen Gefecht seien zwei Polizisten, fünf Justizangestellte und die drei Angreifer getötet worden.
In der ostafghanischen Provinz Parwan starb nach offiziellen Angaben ein Schulkind bei einem Raketenangriff der Aufständischen. Bei dem Raketenbeschuss im Distrikt Seja Gerd seien ausserdem sechs Menschen verwundet worden, sagte der Distriktgouverneur Mohammad Said Seddiki.
In der Hauptstadt Kabul schlugen zwei Raketen in der Nähe des internationalen Flughafens ein, wie das Innenministerium mitteilte. Niemand sei dabei getötet worden. Die Behörden in der südostafghanischen Provinz Ghasni teilten mit, bei Taliban-Angriffen auf mehrere Polizei-Checkpoints seien sieben Menschen verletzt worden, darunter zwei Kinder.
NATO-Einsatz läuft Ende 2014 aus
Ein Vizeminister der afghanischen Regierung entging einem Bombenanschlag rund 40 Kilometer nördlich von Kabul nach Angaben der Polizei unverletzt.
Die Taliban hatten für Montag den Beginn ihrer jährlichen «Frühjahrsoffensive» angekündigt und gedroht, «ausländische Invasoren und ihre Unterstützer» anzugreifen.
Der internationale Kampfeinsatz läuft Ende des Jahres aus. Die Nato plant eine kleinere Folgemission zur Unterstützung und Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte.