Die Waffenruhe im Jemen ist brüchig. Am Samstag wurden bei Gefechten mindestens 68 Kämpfer getötet. Die Teilnehmer der Friedensverhandlungen in Magglingen BE wollen eine Kommission zur Überwachung der Waffenruhe einsetzen.
Die Kommission werde durch einen libanesischen General geleitet und bestehe aus Vertretern der Regierung von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi und der Huthi-Rebellen, verlautete am Samstag aus Verhandlungskreisen. Die Waffenruhe in Jemen war am Dienstag in Kraft getreten.
Am Samstag ereigneten sich Gefechte zwischen jemenitischen Soldaten und schiitischen Rebellen in der Nähe der Stadt Harad, die regierungstreue Kräfte am Donnerstag von den Rebellen zurückerobert hatten. Demnach gab es auf Seiten der Armee mindestens 28 Tote, bei den Aufständischen mindestens 40, wie aus Militär- und Stammeskreisen verlautete.
Bereits am Freitag war es zu ernsthaften Verletzungen der Waffenruhe gekommen. Regierungstruppen töteten dutzende Aufständische.
Wegen Verletzungen gerieten am Freitag auch die Friedensverhandlungen ins Stocken. Die Huthi-Rebellen sollen nicht an den Gesprächen teilgenommen haben, hiess es.
Die UNO hegte allerdings Zweifel an einem Unterbruch. «Bei meinem jüngsten Treffen mit den Führungen der Delegationen haben alle ihr Bekenntnis zu einem Waffenstillstand erneuert», schrieb der Sondergesandte Ismail Ould Cheikh Ahmed am Freitagabend auf Twitter.
Der stellvertretende Sprecher von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, Farhan Haq, sagte der Nachrichtenagentur AP, die UNO habe keine Bestätigung eines Aufschubs der Gespräche erhalten. Ahmed stünde weiterhin in Kontakt mit den Konfliktparteien.
Im Jemen tobt seit Monaten ein Bürgerkrieg zwischen den Huthis und Anhängern von Präsident Hadi. Die von Saudi-Arabien geführte Koalition bombardiert seit März Stellungen der Aufständischen. Das Terrornetzwerk Al-Kaida und andere Extremisten machen sich das Chaos in dem bitterarmen Land zunutze.