Bei Kämpfen zwischen Aufständischen und Soldaten in einem Gefängnis in der syrischen Stadt Idlib sind mindestens zehn Aufständische getötet worden. Die Aufständischen hätten mehr als hundert Insassen befreit, jedoch nicht die Kontrolle über das Gefängnis übernommen.
Dies sagte der Leiter der oppositionellen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman.
Die Provinzhauptstadt Idlib im Nordwesten des Landes wird von der Regierung kontrolliert. Die umliegende Region befindet sich dagegen grösstenteils unter der Kontrolle der Gegner von Präsident Baschar al-Assad.
Im Internet veröffentlichte Videos der Aufständischen zeigten Kämpfer im Inneren des Gefängnisses. Zu sehen waren auch mehrere Dutzend Menschen, die als flüchtende Gefangene dargestellt wurden. In einem Video waren Schüsse und Explosionen zu hören. Eine andere Aufnahme zeigte Leichen, bei denen es sich um Häftlinge handeln soll, die von Soldaten exekutiert wurden.
Kämpfe und Bombardements
Die Beobachtungsstelle mit Sitz in London berichtete auch von Kämpfen zwischen Aufständischen und Soldaten in Kusseir in der Provinz Homs. Dort seien fünf Rebellen getötet worden. In der Nähe der Hauptstadt Damaskus sei eine von den Aufständischen kontrollierte Gegend von der syrischen Armee bombardiert worden.
Auch in Deraa im Süden des Landes, in Aleppo im Norden und in Daraja, einem Vorort von Damaskus, habe es Luftangriffe gegeben. Das Staatsfernsehen berichtete, die Armee habe wichtige Positionen in Daraja erobert.
Insgesamt wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle am Freitag bei Kämpfen in Syrien 168 Menschen getötet, darunter 63 Soldaten und 60 Aufständische. Die Angaben der oppositionsnahen Stelle, die sich auf ein Netz von Informanten in Syrien stützt, können von unabhängiger Seite nur schwer überprüft werden.
Der Aufstand gegen die Regierung in Syrien begann im März 2011 und entwickelte sich seitdem zu einem blutigen Bürgerkrieg, in dem bereits mehr als 60’000 Menschen getötet wurden.