In der US-Hauptstadt Washington dürfen künftig wieder Waffen mitgeführt werden. Das Stadtparlament votierte am Dienstag (Ortszeit) einstimmig aber widerwillig für die Massnahme, die das langjährige Verbot zum Tragen einer Waffe in der Stadt ablöst.
Vorausgegangen waren verschiedene Gerichtsurteile, wonach das Verbot gegen die US-Verfassung verstösst. Ziel sei nicht, das Tragen von Waffen in Washington zu fördern, sagte die Abgeordnete Muriel Bowser laut der Zeitung «Washington Post». «Aber wir wissen alle, dass wir den Gerichtsentscheidungen nachkommen müssen.»
Die bisherige Regelung zum Verbot des Mitführens von Waffen galt seit Mitte der 70er Jahre in der US-Hauptstadt. 2008 urteilte der Oberste Gerichtshof, dass das Verbot den von der Verfassung zugesicherten Rechten der US-Bürger zuwiderlaufe. Dennoch blieben die Regeln in Washington vorerst bestehen. Im Juli urteilte schliesslich ein Bundesgericht, dass das Verbot die Verfassung verletzte.
Mit den strengen Gesetzen sollte gegen die einst hohe Mordrate in der Stadt vorgegangen werden. Die neue Regelung sieht allerdings vor, dass Waffenbesitzer sich um eine Genehmigung für das Tragen einer Waffe in der Öffentlichkeit bemühen müssen. Diese darf zudem nicht sichtbar sein. Waffen dürfen unter anderem auch künftig nicht in Schulen, Spitälern oder Regierungsgebäuden mitgeführt werden.